Harburg. Leichter Rückgang der Straftaten im Bezirk. Die Besetzung der Polizei- und Feuerwachen liegt derweil unter dem Plansoll
„Wie sicher sind die Bürger im Hamburger Süden“ hatte der Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll (CDU) vom Senat wissen wollen. Explizit fragte er nach der Kriminalitätsentwicklung der vergangenen zwei Jahre im Bezirk Harburg sowie der personellen Ausstattung von Polizei und Berufsfeuerwehr dort.
Die Antwort des Senats zeigt, dass die Entwicklung im Bezirk Harburg im Wesentlichen der Entwicklung in der ganzen Stadt ähnelt: Die Corona-Pandemie schränkte auch die Kriminellen in ihren Aktivitäten ein, so dass es einen leichten Rückgang der Straftaten gab. Die Besetzung der Polizei- und Feuerwachen liegt derweil unter dem Plansoll.
Die Zahl der Straftaten beispielsweise in Neugraben-Fischbek ging im betreffenden Zeitraum insgesamt auf 2308 erfasste Fälle und damit um 5,1 Prozent zurück. Zugleich ergibt sich aus der Senatsantwort, dass die Personalsituation in den zwei Harburger Polizeikommissariaten eng ist: Im Polizeikommissariat 46 (Harburg) waren am 1. Januar 23 Stellen unbesetzt, im Polizeikommissariat 47 (Neugraben) 20,6 Stellen. Das sind jeweils ca. 15 Prozent. Gleichzeitig ist jedoch auch die Zahl der Planstellen bei der Polizei kontinuierlich gestiegen und damit trotz der Deckungslücke auch die Zahl der besetzten Stellen.
Polizei versteht Trepolls Besorgnis
„Eine der wenigen positiven Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie ist der Rückgang der Straftaten“, sagt Trepoll. „Es gilt zu verhindern, dass die Kriminalität nach dem Ende des Lockdowns wieder ansteigt. Dafür ist unerlässlich, dass genügend uniformierte Polizei auf den Straßen präsent ist.“
Die Polizei versteht Trepolls Besorgnis, mag sie jedoch nicht ganz teilen: „Bei solchen Zahlen handelt es sich um Stichtagsbetrachtungen zum jeweiligen Jahresbeginn“, sagt Polizeisprecher Florian Abbenseth. „Die Nachbesetzung freier Stellen erfolgt bei uns üblicherweise im Februar und August für den mittleren sowie im April und Oktober für den gehobenen Dienst. Zudem ist unsere Nachwuchsgewinnung auf gutem Kurs.“