Harburg . Alte Bundesjugendspiele-Arena wird komplett erneuert. Sportsenator Grote kommt zum Spatenstich. Anlage bekommt zahlreiche Angebote
Lange sah es aus, als wolle die Stadt den Sportplatz an der Außenmühle auf natürliche Weise vom Grandplatz zum Rasenplatz werden lassen. Auf dem seit 2019 gesperrten Fußballfeld sprossen die grünen Halme bereits durch Selbstaussaat. Dabei hatte das Bezirksamt schon lange angekündigt, den Platz aufwendig sanieren zu wollen und zwar weit über das Mindestnotwendige hinaus. Seit ein paar Wochen wird sichtbar gearbeitet und am Montag erfolgte der symbolische erste Spatenstich, den Sportsenator Andy Grote und Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, „Platzherr“ Humpel Kuntz, die Bezirksabgeordnete Regina Marek und Sport-Schüler Lennard Dähn vornahmen. 2023 soll der Umbau fertig sein.
Gesperrt wurde der Sportplatz seinerzeit, weil er dauerhaft unbespielbar war: Das Wasser floss nicht mehr ab. Vorgemerkt zur Großsanierung war der Platz an der Außenmühle schon zu diesem Zeitpunkt. Erstens hatten auch zuvor schon Drainageprobleme regelmäßig für Spielausfälle gesorgt und zweitens hatten auch die Stadtplaner schon ein Auge auf das Gelände geworfen, das in ihren Augen mehr Potenzial hatte, als es Möglichkeiten bot und aufgrund seiner Lage direkt am Harburger Stadtpark bestens als öffentliche Breitensportanlage im Sinne des „Active-City“-Konzepts des Senats geeignet war.
Active City bekommt in Harburg Kontur
Dass es bis zum Beginn der Sanierung etwas dauerte, lag unter anderem daran, dass die Neugestaltung mit einem Bürgerbeteiligungsverfahren geplant wurde. Allein das braucht Zeit, wenn sich möglichst viele der beteiligten Bürger auch im Ergebnis wiederfinden sollen.
Es war allerdings auch viel Koordination unter verschiedenen Ämtern erforderlich, denn außer der Behörde für Inneres und Sport waren das Bezirksamt und die Stadtentwicklungsbehörde über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) beteiligt und auch die Umweltbehörde diskutierte mit. Die Planer haben einen Entwurf erstellt, der den Arenen-Charakter der historischen Sportstätte bewahren und diese mit neuen Fitness-, Lauf- und Spielzonen noch attraktiver machen soll.
Der Entwurf nimmt über 200 Hinweise und Anregungen auf, die in der Bürgerbeteiligung eingebracht wurden. Diskussionsrunden hatten im Sportlerheim „Entennest“ der Freien Sportvereinigung Harburg-Rönneburg (FSVHR) und in der Goethe-Stadtteilschule stattgefunden. Außer dem Fußballfeld sind nun auch mehrere Kleinfelder geplant, auf denen auch Feldhandball oder Basketball gespielt werden kann.
An der Böschung entsteht eine Schräglaufbahn mit Steigung
Die Weitsprunggrube fungiert zugleich als Sandfeld für Beach-Sportarten. Freiluftturngeräte laden zur selbstständigen Körperertüchtigung ebenso ein, wie eine Parcours-Strecke, Trampoline und eine Anlage, in der Leichtathleten Kugeln stoßen und Boule-Begeisterte Kugeln schieben können. In die Böschung zum Außenmühlendamm wird eine Schräglaufbahn mit Steigung eingebaut, auf der Gegenseite entstehen vier Sprint-Bahnen mit 100 Metern Länge.
Harburger Bundesjugendspiel-Veteranen werden sich erinnern, dass man die 100 Meter zuvor in der Kurve starten musste. Rundlaufbahnen um den Platz gibt es selbstverständlich auch noch.
Mit all diesen Möglichkeiten soll der Sportplatz grundsätzlich allen Harburgerinnen und Harburgern offen stehen. Ausnahmen von diesem Grundsatz gibt es bei Punkt- und Pokalspielen auf dem Fußballfeld. Nachts soll der Platz abgeschlossen werden.
„An der Außenmühle schlägt der Puls der Active City zukünftig besonders laut“
„An der Außenmühle schaffen wir einen hochattraktiven Sportpark, der allen Harburgerinnen und Harburgern über alle Generationen hinweg offen steht“, sagt Sportsenator Andy Grote. „Damit steigern wir nicht nur die Lebensqualität, sondern fördern auch den Zusammenhalt in den Quartieren. An der Außenmühle schlägt der Puls der Active City zukünftig besonders laut.“
Damit der neue Sportplatz nicht gleich wieder „absäuft“, wird er höher als der bisherige Platz auf einer leistungsfähigen Drainage errichtet. Der Belag des Fußballfeldes ist Kunstrasen. Ansonsten gibt es einen weit gefächerten Materialmix, je nach Nutzung der einzelnen Flächen. Auch zur Entspannung ist Gelegenheit: „Chillzonen“ und Hängematten sind ebenfalls geplant
„Mit dem Sportplatz Außenmühle entsteht die erste Sportanlage im Bezirk Harburg, die nicht nur für den Vereins- und Schulsport, sondern auch für alle anderen Bürgerinnen und Bürger ein attraktives Zusatzangebot schafft“, freut sich Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen.