Harburg . Fertigstellung der Kreuzung an der Neuländer Straße verzögert sich um zwei Monate. Andere geplante Baustellen werden später eingerichtet
Die gute Nachricht für Harburgs Autofahrer: Die ersten Bauarbeiten für die Sanierung des „Doppelknotens“ B 73/Hannoversche Straße/Moorstraße beginnen nicht wie angekündigt in den nächsten Wochen, sondern erst im Sommer. Die schlechte Nachricht: Die Kreuzungsbaustelle Neuländer Straße/Hannoversche Straße bleibt noch bis Ende Mai bestehen.
Eigentlich sollte sie dieser Tage fertiggestellt sein. Dass sich das Ende dieser Baustelle hinauszieht, ist der Grund, warum die Arbeiten am Doppelknoten später begonnen werden. Für Verkehrsteilnehmer, die nicht Auto fahren, sind beide Nachrichten schlecht: An Neuländer Straße und Doppelknoten soll mit der Straßensanierung auch die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessert werden. Das zieht sich nun in die Länge und gerade an der Neuländer Straße ist das Gehen und Radeln in der Bauphase extrem schwierig.
Ehestorfer Heuweg ist seit zwei Wochen für den Durchgangsverkehr gesperrt
Unbill droht an einer weiteren Stelle: Der Ehestorfer Heuweg ist seit zwei Wochen für den Durchgangsverkehr gesperrt, weil auch hier saniert wird. Im Sommer wird an zwei Wochenenden auch die standardmäßige Umleitung über die A 7 ausfallen.
Insgesamt wird auf den Straßen im Hamburger Süden 2022 viel gebaut und die verschiedenen Bauherren – Bezirk, LSBG, HPA, Autobahn – müssen sich koordinieren, damit der Verkehr nicht zusammenbricht. Allein auf den Autobahnen 1 und 7 sowie der B 75 bewegen sich werktäglich 280.000 Autos durch den Bezirk Harburg – Stand 2013. Und die örtlichen Verkehre sind hier noch gar nicht eingepreist. Allein über den „Doppelknoten“ gingen 2013 rund 40.000 Kraftwagen, neun Prozent davon Schwerlast-LKW. Dass die Zahlen fast zehn Jahre alt sind, ist übrigens nicht hinderlich: 2013 war das letzte Jahr, in dem alle betroffenen Straßen uneingeschränkt zur Verfügung standen.
Die Neuländer Straße wird dringend gebraucht, wenn im Bereich des Doppelknotens gearbeitet wird. Der soll in der Bauzeit zwar fast nie komplett gesperrt sein, allerdings in einigen der fünf geplanten Bauphasen stark eingeschränkt. Dann muss der Verkehr, der Harburg auf der Ost-West-Achse durchquert, zumindest teilweise durch den Binnenhafen umgeleitet werden.
Ursache schlechtes Wetter?
Dass die Neuländer Straße später fertig wird, begründet der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) mit dem starken Regen und den drei Stürmen Anfang des Jahres. Nach Abendblatt-Informationen liegt die achtwöchige Verzögerung aber keineswegs nur daran, dass die LSBG-Fachleute von vier Wochen Schlechtwetter in Januar und Februar überrascht gewesen wären, sondern auch daran, dass sich Absprachen verzögerten – zum einen tatsächlich wegen des Wetters, weil der LSBG den Einbau der Ampeln wegen des Sturms abblasen und bei der ebenfalls städtischen Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (HVA) auf einen neuen Termin warten musste, zum anderen offenbar, weil die Polizei geplante Bauabläufe noch ändern ließ.
Die vorbereitenden Arbeiten am „Doppelknoten“ verschieben sich deshalb in den Sommer, der Beginn des parallel geplanten ZOB-Umbaus ebenfalls. Die Vollsperrung der Harburger Busumsteigeanlage ist nach Angaben der Verkehrsbehörde damit für dieses Jahr vom Tisch und beginnt erst 2023.
Auch im weiteren Umkreis Harburgs wird gearbeitet
Auch im weiteren Umkreis Harburgs wird gearbeitet. Auf der Dradenau wird die Finkenwerder Ringbrücke runderneuert, unter der A7 in Waltershof werden die „Megastützen“ erneuert. Beides zusammen bremst den Lkw-Abfluss von der A 7 so sehr, dass es oft lange Rückstaus gibt. Die Freihafenelbbrücke ist noch mindestens bis Ende Mai gesperrt. Wenn sie wieder freigegeben ist, beginnt die Autobahn GmbH sofort mit der Asphalt-Erneuerung auf der A 255. „Die war eigentlich noch im Winter dran, aber wir haben sie wegen des Unglücks an der Freihafenelbbrücke sofort gestoppt“, sagt Autobahn-Sprecher Christian Merl.
Auch auf der A 7 und der A 1 wird im Bereich Harburg neuer Asphalt aufgetragen. Das passiert fast überall problemlos, außer an den Anschlussstellen. Die Abfahrt Harburg der A 1 wird dafür an zwei Wochenenden im Mai gesperrt, die Abfahrt Marmstorf der A 7, Fahrtrichtung Flensburg, an zwei Wochenenden im Sommer. Das ist besonders problematisch, weil der parallel zur A 7 verlaufende Ehestorfer Heuweg noch bis Mitte kommenden Jahres für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Eigentlich soll die Umleitung über die A 7 zwischen den Anschlussstellen Marmstorf und Heimfeld verlaufen. An den Wochenenden, an denen die Abfahrt Marmstorf ausfällt, drohen Staus in Harburg.
LSBG-Sprecherin Edda Teneyken appelliert an die Autofahrer: „Beachten Sie auch an diesen Tagen das Durchfahrverbot am Ehestorfer Heuweg! Kommt es hier zu Staus oder gefährlichen Situationen, wird die Polizei eine Vollsperrung anordnen und unseren Kompromiss mit den Anwohnern einkassieren!“