Harburg. Behörden lehnen Kompromissvorschlag für Erhöhung des Harburger Hauptdeichs ab
Die Harburger Deiche müssen auf eine Höhe von 8,70 Meter gebracht werden, um gegen zukünftige Sturmfluten gewappnet zu sein. Im östlichen Abschnitt des Harburger Hauptdeichs sind dadurch die Bootswerft von Peter Knief und die Hallen des Vereins der Harburger Segler gefährdet. Nach Planungen des Landesbetriebs Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) und der Umweltbehörde muss die Werft weichen – sehr zum Missfallen des Harburger Stadtentwicklungsausschusses, der eine neue Bauvariante ins Spiel brachte: einen Zugang von der Rampe der Alten Elbbrücke. Diese Variante sei nicht „zielführend“, heißt es nun in einer Stellungnahme der beiden Behörden.
Erhalt der Werft von herausragender Bedeutung für die maritime Wirtschaft
In der Ausschusssitzung am 15. November hatten die Lokalpolitiker betont, dass „der Erhalt der Werft an diesem Standort von herausragender Bedeutung für die maritime Wirtschaft des Bezirks Harburg“ sei und dem LSBG aufgegeben, nach einer baulichen Lösung zu suchen, bei der die Bootswerft ihren Standort behalten kann. Bei der bislang favorisierten Variante soll der Gründeich erhöht werden. Dadurch wird der Deichfuß so breit, dass er bis an die größte Werfthalle heranreicht. Zudem wird ein neuer Zugang mit Wendehammer benötigt. Dafür stehen auch die anderen Werftgebäude im Wege.
Eine Variante mit Spundwand und Flutschutztor für die Zufahrt über die Deichkrone hat der LSBG verworfen. Das Flutschutztor verursache Unterhaltungskosten und sei ein Unsicherheitsfaktor beim Hochwasserschutz, erläuterte Clais von Mirbach den Ausschussmitgliedern. Auch eine dritte Variante, bei der der Deichfuß etwas schmaler ist, schnitt weniger gut ab als die konventionelle Gründeicherhöhung.
Zugang nach Osten verlagern?
So kam die Idee auf, den nötigen Zugang nach Osten zu verlagern und ihn von der Rampe der alten Harburger Elbbrücke abzweigen zu lassen. Auch diese Variante sei längst geprüft worden, heißt es nun in der behördlichen Stellungnahme, die auf der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 8. März auf der Tagesordnung steht. Der Zugang von Osten sei frühzeitig verworfen worden, da er „die Situation der Flächeninanspruchnahme nicht verbessert, sondern sogar noch verschlechtert“, heißt es in der Stellungnahme.
Es müssten dann eine weitere große Halle (der Vereinigung Harburger Segler) und die kleine östliche Halle der Segler zusätzlich abgebrochen werden. Und weiter: „Die Eingriffe in die Werfthallen der Bootswerft Knief sind bei Herstellung des Deichbauwerkes auch bei einer Verlagerung der Rampe in den Osten nicht zu verhindern.“