Harburg. Kein Telefon, Fernsehen oder Internet: Zehntausende Haushalte guckten in die Röhre. Grund: Bezirksbaustelle für Veloroute

Ob der Baumaschinenführer so kurz nach der Frühstückspause schon wieder ganz im Hier und Jetzt von Fahrhebeln und Steuerknüppeln angekommen war? Dass er sich so sehr verbuddelte, spricht jedenfalls nicht dafür: Am Dienstag um 9.17 Uhr durchtrennte die Schaufel eines Baggers am Herbert-Wehner-Platz in Hamburg-Harburg ein Kabel. Mit Folgen.

Zwischen 16.000 und 33.000 Haushalte im Hamburger Süden – die Angaben der Firma Vodafone weisen zwischen Dienstag und Mittwoch eine hohe Differenz auf – waren damit ohne Internet, Fernsehen oder beides.

Bagger sollte Deckschicht für die neue Veloroute 11 entfernen

Das zerstörte Glasfaserkabel gehört dem Telekommunikationsgiganten Vodafone und ist eine seiner zentralen Leitungen im Hamburger Süden. Die Störung sollte bis zum nächsten Morgen dauern. Kurz vor 6 Uhr, so ein Vodafone-Sprecher, war auch der letzte Haushalt wieder verbunden.

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  • Die u nterirdische Datenautobahn wurde Bauopfer der städtischen Veloroute 11, deren Umsetzung am Harburger Ring und am Herbert-Wehner-Platz gerade vorbereitet wird. Dafür entfernte der Bagger die alte Deckschicht des Harburger Rings. Nachdem sich die meisten Betroffenen zunächst nichts gedacht hatten – kurze Störungen sind bei manchen Netzbetreibern häufig – wuchs ab mittags der Ärger in den sozialen Netzwerken. Es hagelte böse Kommentare. Und vertrösteten die Hotline-Mitarbeiter diejenigen, die durchkamen, zunächst auf 16 Uhr, hieß es später lapidar, man wisse nicht, wann die Reparatur beendet sein würde.

    „Zur Behebung der Störung waren Tiefbauarbeiten und Spleißarbeiten an mehreren Stellen erforderlich. Die Teams haben die ganze Nacht über durchgearbeitet“, erklärt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. „Wir bitten die betroffenen Kunden um Entschuldigung. Uns war seit Beginn der Störung bewusst, dass es hier nicht nur um die Wiederherstellung eines zerstörten Kabelstrangs geht, sondern um Kunden, die – gerade in Zeiten von Homeoffice – klare Kommunikationsbedürfnisse haben und den Anschluss an das Kabelnetz benötigen.“