Harburg. Nach eineinhalb Jahren Corona-Komawollen Kulturschaffende in diesem Sommer wieder durchstarten. Das ist im Hamburger Süden geplant.
Fast eineinhalb Jahre lag die Kulturlandschaft in Norddeutschland weitestgehend brach, jetzt kommt sie mit Macht – und großzügiger Unterstützung der Hamburger Kulturbehörde zurück. „Hamburger Kultursommer“ heißt das Programm, mit dem während der Sommerferien die ganze Bandbreite des Kulturschaffens auf die Plätze der Stadt gebracht werden soll. Auch der Hamburger Süden hat etwas davon.
Los geht’s am 8. Juli. Dann startet der „Sued-Kultursommer“, gesponsort von der Freien und Hansestadt Hamburg und veranstaltet von der Initiative „Suedkultur“. „Was da kommt, dürfte alles Dagewesene in den Schatten stellen“, verspricht Heimo Rademaker. Der Clubwirt ist seit zwei Jahren der Sprecher der Suedkultur und eigentlich nicht als jemand bekannt, der gerne übertreibt.
Fast vier Wochen lang Kulturprogramm geplant
„Fast vier Wochen lang werden wir von A-capella, über Klassik bis Hardrock, von Kabarett und Lesungen, über Kindertheater, bis Klamauk ein großes Kulturangebot auf die Bühnen bringen – auch Dinge, für die Harburger sonst weite Wege in Kauf nehmen müssen“, berichtet Rademaker. Das konkrete Programm befindet sich noch in der Abstimmung. Möglichst bis zum Start soll es so weit geklärt sein, dass es auf ein Faltblatt gedruckt werden kann.
Noch aber sind die Organisatoren am Organisieren: „Ziel des Hamburger Kultursommers ist ja, dass alle Genres und Gewerke des Kulturbetriebs bedacht werden: Künstler, Organisation, Bühnenbau, Techniker, Werbung und betreuende Kräfte“, sagt Rademaker. Eine riesige Branche solle nach gut eineinhalb Jahren wieder belebt werden. „Bei der Ausschreibung und der Kürze der Zeit war schnell klar: Entweder zerreiben wir uns im Kleinklein und stehen uns regelrecht selbst im Wege oder wir halten zusammen, planen ein großes Ganzes und jeder bringt seinen Teil ein“, so der Sprecher.
Nahezu täglich ab 8. August Veranstaltungen geboten
Im gemeinsamen Organisieren hat die Suedkultur Übung. Dafür sprechen das Literaturfestival Suedlese, die Suedkultur-Music-Night und das im Pandemieherbst über mehrere Wochenenden organisierte Festival „Fight for Live“. Ähnlich, wie bei „Fight for Live“ wird auch diesmal ein Zaun um die Open-Air-Veranstaltungen gezogen werden müssen, um die Zuschauerzahl – noch ist die Corona-Pandemie nicht beendet – kontrollieren zu können. Zudem müssen Tickets für die Veranstaltungen im Internet vorher gebucht werden. „Die Preise werden aber sehr gering sein“, sagt Rademaker.
So viel ist bereits klar: Das erste Kulturwochenende (zweite Juliwochenende) wird das Team vom „Stellwerk“ gestalten. Danach folgt erst einmal eine Pause. Ab dem 20. August greift die Suedkultur dann in die Vollen. Unter anderem soll es ein einwöchiges Fest der bildenden Kunst auf dem Schwarzenberg geben, parallel zu den nebenan geplanten Konzerten. Bis Sonntag, 8. August, soll dann nahezu täglich Programm geboten werden. Rademaker sagt: „Wer in diesem Sommer in denn Urlaub fährt, verpasst etwas.“