Harburg. Rund um die gerade fertig gestellte Neuländer Straße wird im kommenden Jahr viel gebuddelt – auch die Velorouten bringen Baustellen mit sich.

Die Neuländer Straße im Binnenhafen ist wieder in beide Richtungen befahrbar. Viele Harburger Autofahrende wird das freuen, denn die wichtige Zu- und Abfahrt zum Harburger Binnenhafen war jahrelang entweder ganz abgeschnitten oder Einbahnstraße. Allzu lange dürfte die Freude darüber allerdings nicht währen: Zwar bleibt die Neuländer Straße hier beidseitig geöffnet, aber rund um sie herum wird es 2021 zu schweren Einschränkungen kommen, beginnend bereits im Januar mit Leitungsarbeiten in der parallel verlaufenden Seevestraße. Die sind der Auftakt für eine halbjährige Vollsperrung der Seevestraße.

Ein weiterer Abschnitt der Veloroute 11 entsteht

Das Bezirksamt Harburg baut hier bis Juni 2021 einen weiteren Abschnitt der Veloroute 11 (Hamburger City-Eißendorf) und schließt die Lücke zwischen der Hannoverschen Brücke und dem ersten Velorouten-Abschnitt mit einer sogenannten „Protected Bike-Lane“ – einem baulich abgetrennten Radfahrstreifen – in der Hannoverschen Straße bis zur Neuländer Straße. Die Seevestraße wird für den Zeitraum für den Autoverkehr gesperrt. In der Hannoverschen Straße steht ein Fahrstreifen je Richtung zur Verfügung. Geh- und Radwege sind weiterhin nutzbar.

In der Zeit der Voll-und Teilsperrung der Neuländer Straße hatte die Seevestraße den Großteil des Binnenhafen-Durchgangsverkehrs aufgenommen. Oft kam es dabei zu langen Staus. Außerdem hat die Straße unter der Belastung gelitten. „Die Strecke durch den Binnenhafen ist ja eine inoffizielle Version der Hafenquerspange“, sagt der SPD-Verkehrsexperte Frank Wiesner, „entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen, gerade mit Lkw. Das muss nun die Neuländer Straße zunächst alleine wuppen. Damit ist das Problem der Seevestraße in die Neuländer Straße verlagert.“

Es folgt der Umbau der Kreuzung Neuländer Straße/Hannoversche Straße

Mit Fertigstellung der Veloroutenkreuzung an der Hannoverschen Straße und der Reparatur der Seevestraße ist es allerdings nicht vorbei: Im Anschluss folgen der Umbau der Kreuzung Neuländer Straße/Hannoversche Straße und der Ausbau der Veloroute im nördlichen Teil der Hannoversche Straße zwischen Neuländer Straße und Neuländer Hauptdeich. „Bis 2023 entstehen damit im Zuge der Veloroute 11 sehr gut befahrbare Radverkehrsanlagen von der Alten Harburger Elbbrücke bis zur Buxtehuder Straße“, sagt Dennis Imhäuser, Pressesprecher des Bezirksamts. Zwei weitere Velorouten-Baustellen werden den Binnenhafen-Querverkehr im kommenden Jahr nachhaltig beeinflussen: An der Blohmstraße sowie am Kanalplatz werden Teile der Veloroute 10 (Hafencity – Neugraben) eingesetzt. Wann genau, steht noch nicht fest.

Bis zur Autobahn A 1 wird der es Querverkehr ohnehin schwer haben. Ab Sommer plant der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), die Neuländer Straße östlich der Hannoverschen Straße zu sanieren. Der viel belastete Autobahnzubringer ist überfällig. Baustart und Ablauf sind vom Ende der Arbeiten an der Seevestraße abhängig. Angedacht ist bislang Bauen unter halbseitiger Sperrung mit Einbahnstraßenregelung. „Das sollte dann möglichst so geplant werden, dass die Neuländer Bus-Ringlinie ihre Fahrtrichtung beibehalten kann“, sagt Frank Wiesner, „darauf müssen wir beim LSBG bestehen.“

Viel Ausweichverkehr über den Großmoorbogen

Ausweichverkehr wird es vor allem über den Großmoorbogen geben, schätzt Wiesner. Für diese Einschätzung spricht der Umstand, dass die andere mögliche Ausweichstrecke über die Brücke des 17. Juni und die Kornweide durch die Veloroutenbaustelle auf der nördlichen Hannoverschen Straße stark eingeschränkt sein wird.