Georgswerder. Die umfassend gestaltete Fläche an der Schule Rahmwerder Straße ist Auftakt zur Entwicklung des Stadtteils durch die IBA Hamburg.
Offiziell eröffnet wird der neue Quartiersplatz des Stadtteils Georgswerder erst im Januar. Da er aber jetzt schon fertig ist, und nicht abzusehen ist, ob man im Januar überhaupt zu einer Veranstaltung wir eingeladen können, wurde der Platz nun schon einmal – ohne Feier und Festreden – der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ein Platz zum Verweilen für alle Menschen
Vor der Schule Rahmwerder Straße ist eine Fläche hergestellt worden, auf der sich vom Kleinkind bis zu Senioren alle Bewohner des Stadtteils wohlfühlen und treffen können. Der Quartiersplatz ist der Auftakt zur Entwicklung Georgswerders durch die IBA Hamburg und die Entwicklung Georgswerders wiederum ist der Auftakt zu mehreren anderen und wesentlich größeren IBA-Projekten auf der Elbinsel Wilhelmsburg – dem Rathausquartier, dem Elbinselquartier und dem Spreehafenquartier. „In unseren Gesprächen mit den Menschen, die jetzt schon in Georgswerder leben, wurden mehrere Bedürfnisse deutlich“, sagte Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA Hamburg. „Unter anderem, dass in dem langgezogenen Stadtteil ein zentraler Platz fehlt, der so etwas wie Identifikations- und Treffpunkt gleichzeitig ist.“
Der Platz selbst war eigentlich schon lange da: Er gehörte zur Schule Rahmwerder Straße und war als Schulhof und Spielfläche untergenutzt. Die IBA verhandelte der Schule die Fläche ab. Es entstand ein multifunktionaler Platz direkt an der denkmalgeschützten Schule, die für Georgswerder ebenfalls hohen Symbolwert hat und nun sogar besser zur Geltung kommt, als bislang.
Sitzmöbel, die an Boote erinnern
Am Rand des Platzes befinden sich Sitzmöbel, die mit ihrer elliptischen Form an Boote erinnern. Sie weisen unterschiedliche Höhen und Strukturen auf und können ebenso Kindern zum Klettern und Toben dienen, wie sie Senioren zum Sitzen zur Verfügung stehen. Ein kombiniertes Bolz- und Basketballfeld sowie eine Kletter-und Buddelstruktur komplettieren die Ausstattung. Dazwischen ist großzügig Platz. Auf Tropenhölzer wurde verzichtet, dafür kam heimisches Holz zum Einsatz, dass mit einem neuartigen norwegischen Spezialverfahren so behandelt wurde, dass es dieselbe Wetterbeständigkeit hat, wie tropische Harthölzer.
Nachhaltigkeit steht im Vordergrund
„Auch ansonsten haben wir auf Nachhaltigkeit geachtet“, sagt Landschaftsarchitektin Inga Janßen, „so haben wir beispielsweise einheimischen Klinker verwendet, wo gemauert wurde. Der Klinker des Bodenbelags erlaubt es dem Oberflächenwasser, zu versickern.“
Ein Netz als Ballfangzaun
Der Ballfangzaun rund um das Spielfeld ist nicht, wie sonst üblich, aus Stahlgeflecht gefertigt, sondern aus einem Kunststoffnetz. Das geschah auf Wunsch der Schule, die befürchtete, dass ansonsten der Spielbetrieb auf dem Platz zu laut für den Unterricht in den anliegenden Klassenräumen würde. Auch die direkten Nachbarn dürften sich über diese Form des Zauns freuen.
600 Neubürger werden erwartet
Der größte Teil dieser direkten Nachbarn wird erst in den nächsten Jahren kommen. Auf der anderen Seite der Rahmwerder Straße entsteht das Neubaugebiet Kirchenwiesen mit 250 Wohnungen, davon ein großer Teil in Mehrfamilienhäusern – unter anderem steht das Gelände für Baugemeinschaften zur Verfügung – und ein kleinerer Teil in Reihen-, Doppel- und Einzelhäusern. „Da es sich größtenteils um Familienwohnungen handelt, wird der Stadtteil Georgswerder dadurch um gut 600 Bewohner anwachsen“, sagt Karen Pein. „Die neue Kaufkraft hebt wiederum die Attraktivität für Handel und Dienstleistung.“