Harburg. Knapp 80 Seniorenwohnungen sollen entstehen. Wochenmarkt zieht erneut auf den Rathausplatz - bis zur Weihnachtsmarktzeit
Die Umgestaltung der Marktfläche am Sand und ihrer Umgebung geht in die nächste Phase: Am 12. Oktober wird der Wochenmarkt wieder auf den Harburger Rathausplatz umziehen. Grund sind die beginnenden Abrissarbeiten der sogenannten Westrandbebauung, der heruntergekommenen Gebäudezeile, in der einst das Bar-Restaurant Bolero und später das Southside seine Gäste bewirteten.
An dieser Stelle sollen knapp 80 Seniorenwohnungen entstehen. Im Sockelgeschoss des fünf- bis achtstöckigen Gebäudes hat der Investor, die AVW Immobilien AG, zwei Gastronomiebetriebe eingeplant. Es laufen derzeit Gespräche mit zwei Interessenten, sagt Edward Martens, Vorstand von AVW: „Wir sind von dem Coronavirus etwas ausgebremst worden.“ Zur Marktfläche hin soll es eine Außenterrasse mit Bewirtung geben.
Martens: „Das Bolero und Southside waren gefragte After Work-Anlauf-stellen. Ich hoffe, dass wir mit diesem anspruchsvollen Projekt einen Beitrag leisten, Harburgs Stadtkern weiter zu beleben und attraktiver zu machen.“
25 Millionen Euro teures Projekt
Inhaltliches Herzstück des rund 25 Millionen Euro teuren Projekts ist jedoch das seniorengerechte Wohnen. Es werden kleine Wohneinheiten in Größen von 30 bis 60 Quadratmetern für ein bis zwei Personen entstehen. 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert sein. Insgesamt wird das Gebäude eine Bruttofläche von gut 7800 Quadratmetern bieten. „Im Winter werden wir den Tiefbau machen und im März mit dem Hochbau beginnen“, kündigt Martens an. „Bei einer Bauzeit von 18 Monaten wird das Projekt im dritten Quartal 2022 fertiggestellt sein.“
Doch zunächst muss der alte Gebäudekomplex weichen. Da die Abrissarbeiten viel Staub und Lärm verursachen, wird der Wochenmarkt ein zweites Mal auf den Harburger Rathausplatz umziehen. Bereits 2019 musste er weichen, erhielt im Gegenzug aber eine attraktive Marktfläche. Erst im November 2019 war er nach sieben Monaten auf seinen traditionsreichen Standort, auf dem seit mehr als 400 Jahren Märkte betrieben werden, zurückgekehrt.
Wochenmarkt zieht wieder um
So richtig abgeschlossen wird die 4,2 Millionen Euro teure Sanierung der Marktfläche sogar erst jetzt: Am 2. Oktober wollen Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt und die Harburger Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen den Marktplatz und die umliegenden Straßen inklusive der – später fertig gestellten – Hölertwiete offiziell einweihen. Zehn Tage später zieht der Wochenmarkt dann schon wieder weg.
Für den aktuellen Umzug ist ein Zeitfenster bis zum 13. November vorgesehen. Spätestens dann sollen die Abrissarbeiten beendet sein. „Das ist ein kurzes Zeitfenster für den schweren Abriss“, kommentiert Martens die bezirkliche Vorgabe. Doch zu diesem Zeitpunkt müssen die Marktleute auf ihre Fläche zurückkehren können, denn dann beginnt vor dem Rathaus der Aufbau des Harburger Weihnachtsmarkts. Er soll am 19. November starten.