Harburg. Umleitungen werden eingerichtet. Zumindest in den ersten Wochen führen diese aber in weitere Baustellen. Es ist vertrackt.

Auf Harburgs Pendler kommen ab Montag einige Umstände zu, die ihnen nicht schmecken werden – zumindest den Autofahrern nicht: Auf der „Harburger Stadtautobahn“ wird zwischen den Anschlussstellen Harburg-Mitte und Neuland weiter saniert. Nun werden auch Auf- und Abfahrten betroffen sein und deshalb gibt es Umleitungen. Zumindest in den ersten Wochen führen diese aber in weitere Baustellen. Es ist vertrackt.

Die ehemalige Autobahn 253, die mittlerweile zur Bundesstraße 75 zurückgestuft wurde, wurde in den gut 40 Jahren seit ihrem Bau immer nur oberflächlich saniert. Das reicht nicht mehr aus. „Die Strecke in diesem Bereich wurde 1978 gebaut und weist aufgrund der Materialermüdung erhebliche Mängel auf“, sagt Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes.

„So sind die unteren Tragschichten nach mehr als 40 Jahren im Betrieb stark geschädigt. Deshalb wird die Bestandsfahrbahn abgebrochen und komplett neu wiederhergestellt und die Brücke über die B73 an beiden Brückenbauwerken vollumfänglich saniert.“

Sperrung bis Anfang September

Bereits in den vergangenen Jahren wurde der südlichste Teil der Schnellstraße von Wilstorf bis Harburg-Mitte erneuert. Das Verkehrschaos, das dadurch – und durch weitere Baustellen – zunächst ausgelöst wurde, veranlasste die Hansestadt Hamburg, hauptamtliche Baustellenkoordinatoren einzustellen. Die Arbeiten am Teilstück zwischen Harburg-Mitte und Neuland sind in drei Bauphasen aufgeteilt. Die gute Nachricht: Die erste Phase konnte gerade erfolgreich und mehr als termingerecht abgeschlossen werden.

Im Mittelstreifenbereich wurden die Entwässerung sowie die Schutzeinrichtungen erneuert, sowie Mittelstreifen-Überfahrten für die nachfolgenden Bauphasen errichtet. In der zweiten Bauphase kommen nun der westliche Fahrstreifen – das ist die rechte Spur in Fahrtrichtung Süden – sowie die Stand- und Anschlussspur dran. Das bedeutet auch, dass die Auffahrt in Richtung Harburg an der Anschlussstelle Neuland sowie die Abfahrt in Richtung Süden an der Anschlussstelle Harburg Mitte nicht benutzt werden können, denn sie werden mit saniert. Die Sperrung dauert bis Anfang September. Für die Fahrtrichtung Süden wird es einen Fahrstreifen geben. Die Fahrtrichtung Norden wird zweistreifig geführt.

Die Umleitung ist ein Nadelöhr

Wer aus dem Harburger Hafen kommend eigentlich in Neuland auf die Schnellstraße in Richtung Lüneburg oder Rotenburg abbiegen möchte, soll, so plant es die Autobahn GmbH, weiterfahren bis zum Großmoorbogen und hier in Richtung Auffahrt Harburg-Mitte navigieren. Wer aus Hamburg kommend ein Fahrtziel im Harburger Zentrum ansteuert, soll in Neuland abfahren und über die Hannoversche Straße nach Harburg fahren. Das wird zumindest bis Ende Juni noch problematisch. So lange dauern die Umbauarbeiten an der Hannoverschen Straße noch, und so lange ist auch die Umleitung ein Nadelöhr.

Ein weiteres Nadelöhr bleibt die Anschlussstelle Kornweide der B 75. Ursprünglich sollte sie im Sommer komplett fertig sein. Jetzt verzögert sich die Fertigstellung bis zum Winter. Grund sind Schwierigkeiten mit dem Bauuntergrund. Das ist nicht nur für die Nutzer der Schnellstraße ärgerlich: So lange die Kornweide nicht fertig ist, bleibt die Neuländer Straße zwischen Binnenhafen und Hannoverscher Straße einspurige Einbahnstraße.

„Die Sanierungsmaßnahmen bringen für die Autofahrer jedoch mehr als einen runderneuerten Straßenbelag“, entschuldigt Christian Merl die Unannehmlichkeiten: „Mehr Sicherheit durch moderne Leitplanken und Betonschutzwände sowie besser sichtbare Fahrbahnmarkierungen, eine saubere Straßenentwässerung und weniger Spritverbrauch durch effizienteren Belag.“