Lüneburg. Die anhaltende Trockenheit sorgt schon seit April für hohe Waldbrandgefahr, deswegen wird auch aus der Luft kontrolliert.

Auch wenn die Regenfälle in den vergangenen zwei Wochen zwischenzeitlich etwas für Entspannung gesorgt haben: Die anhaltende Trockenheit ist zurück und in Kombination mit dem kräftigen Wind steigt in der Lüneburger Heide die Waldbrandgefahr wieder an. Seit Mitte April ist deshalb der Feuerwehrflugdienst Niedersachsen mit den Standorten Lüneburg und Hildesheim wieder im Einsatz um die Wälder des Landes wegen der hohen Waldbrandgefahr zu überwachen.

Moderne Kommunikation fliegt mit

Geflogen wird von 12 Uhr bis 19 Uhr. Die Maschinen vom Typ Cessna 206 H sind mit modernsten Kommunikationsmitteln und digitalen Karten ausgerüstet. Jeder Stützpunkt hat Standardflugrouten über die zu überwachenden Waldgebiete. Auf Anforderung der Feuerwehr und Rettungsleitstellen fliegen die Besatzungen mit ihren Maschinen auch zu Bränden in ganz Niedersachsen.

Flugdienst hat schon mehrere Brände entdeckt

Zu den Aufgaben des Flugdienstes der Feuerwehr gehört nicht nur die Überwachung der Waldgebiete, sondern auch die Einweisung der Einsatzkräfte am Boden zu den Brandherden und die weitere Überwachung der Brandausbreitung während des Einsatzes. In der vergangenen Woche hat sich der Flugdienst mit den beiden Flugzeugen bei mehreren Bränden bewähren können. Geflogen wird auf Anforderung der Polizeidirektion Lüneburg.

Zur Besatzung gehören neben den Piloten ein Flugbeobachter der Feuerwehr und ein Beamter der Landesforsten Niedersachsen. Die Teams arbeiten ehrenamtlich. Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, müssen sich die Piloten, die Beobachter und Forstbeamten ständig einer Fortbildung unterziehen. Die Flugzeugführer und Beobachter sind Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr. Die Flugbeobachter müssen an der Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz (NABK) in Celle oder Loy die Ausbildung bis zum Zugführer durchlaufen haben.

So sieht ein Waldbrand aus dem Flugzeug aus. Rechtzeitige Entdeckung sichert schnellen Einsatz am Boden.
So sieht ein Waldbrand aus dem Flugzeug aus. Rechtzeitige Entdeckung sichert schnellen Einsatz am Boden. © HA | Burkhard Giese

Besatzungen haben eine spezielle Schulung hinter sich

Die Auswahl der Beobachter erfolgt durch den Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, der auch die Flugzeuge unterhält. In einem speziellen Lehrgang an der NABK werden dann die Beobachter auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die Piloten bringen die erforderliche Ausbildung zum Piloten mit, einige von ihnen sind Berufspiloten oder Verkehrsflugzeugführer. Die Forstbeamten bringen in die Teams ihre speziellen fachlichen Kenntnisse ein.

Sieben Piloten, 26 Beobachter und sieben Förster

Der Stützpunkt Lüneburg überfliegt in der festgelegten Route die Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Heidekreis und Harburg, eine Strecke von ungefähr 260 Kilometern. Besondere Schwerpunkte sind die Waldgebiete, die Wälder im Amt Neuhaus, die Görde, der Gartower Forst und die Wierener Berge. Die zusammenhängenden Kiefernwälder in der Nordheide und nördlich des Truppenübungsplatzes Munster bilden neben den bereits genannten Forstgebieten weitere Schwerpunkte. Zum Stützpunkt Lüneburg zählen sieben Piloten, 26 Flugbeobachter und sieben Förster.

Die Flugzeuge können auch den Einsatz am Boden koordinieren.
Die Flugzeuge können auch den Einsatz am Boden koordinieren. © HA | Burkhard Giese

Der Stützpunkt Hildesheim überfliegt auf seiner Standard Route die Landkreise Hildesheim, Region Hannover, Celle, Nienburg und Rotenburg Wümme. Zum Stützpunkt Hildesheim gehören sieben Piloten, zehn Beobachter und elf Forstbeamte. Seit kurzem werden von Hildesheim aus auch die Waldgebiete im Harz und im angrenzenden Bundesland Sachsen-Anhalt mit überwacht. Auch die Lüneburger Maschine musste ist schon auf Anforderung in die Landkreise Verden und Vechta geflogen, um dort die Waldgebiete und Moorgebiete nach gemeldeten Rauchentwicklungen zu überprüfen. Das zweite Flugzeug war ebenfalls im Landkreis Nienburg unterwegs. Wie lange die Überwachung fortgesetzt wird hängt von der Waldbrand-Gefahrenstufe ab.