Winsen. Beschäftigung für heimische Unternehmen – Sanierungsprogramm läuft auch in Coronazeiten ohne Abstriche.
Der Landkreis Harburg hält in der Coronakrise an der geplanten Sanierung von Straßen fest. Größtes laufendes Vorhaben ist derzeit das Projekt an der Kreisstraße (K) 79, der Winsener Landstraße, im Bereich Fleestedt. Dort sollen bis zum August oder September rund 1,3 Millionen Euro investiert werden. Zwischen Glüsinger Straße und Karoxbosteler Chaussee werden die Fahrbahndecke und der gemeinsame Rad- und Fußweg erneuert.
Hilfe für lokale Betriebe in der aktuellen Krise
„Mit einer Vielzahl von Vorhaben wollen wir unsere Infrastruktur im Landkreis Harburg für die Bürger in Schuss halten. Unser Bauprogramm setzen wir auch jetzt während der Coronapandemie soweit wie möglich fort und sehen zu, dass es nicht zu einem Stillstand kommt. Wir wissen, wie wichtig es gerade in der derzeitigen Krise für die Unternehmen ist, dass sie Aufträge erhalten und wollen so die Wirtschaft unterstützen“, sagte der zuständige Kreisrat Josef Nießen.
6,7 Millionen Euro allein in diesem Jahr
Insgesamt sind in diesem Jahr 6,7 Millionen Euro aus dem Kreishaushalt für den Straßenbau vorgesehen. Für 2021 könnten die Mittel für die Infrastruktur einschließlich der Fördergelder und Beträgen von den Gemeinden sogar auf bis zu zwölf Millionen Euro steigen. „Rasch neue Arbeiten vorzuziehen, ist aber schon aufgrund des Vergaberechts und der Ausschreibungen kaum möglich“, sagte Kreissprecher Andres Wulfes.
Allein in den Osterferien hatte der Kreis aber an Radwegen und Straßen im Bereich Buchholz drei Projekte abgeschlossen. Dazu gehörte die K 28 zwischen Inzmühlen und Holm, auf der in Abschnitten die Deckschicht erneuert wurde. Auch die Deckschicht des Radweges entlang der Kreisstraße 28 zwischen Holm und Holm-Seppensen wurde fertiggestellt. Drittes abgeschlossenes Projekt im Bereich von Buchholz war ebenfalls eine Deckschicht. Sie erhielt der Radweg entlang der Kreisstraße 82 zwischen Kreisstraße 13 (Hamburger Straße) und dem Kreisverkehr am Nordring.
Unternehmen der Region profitieren
Für alle drei Maßnahmen zusammengenommen investierte der Landkreis rund 205.000 Euro. Auftragnehmer ist für Buchholz die Sascha Jungclaus GmbH & Co. KG aus Seevetal. In allen Fällen wurden die jeweiligen Straßen gesperrt, Fußgänger und Radfahrer konnten die Baustellen aber passieren. Dieses Vorgehen galt auch für die Kreisstraße (K) 50 zwischen der Landesstraße (L) 217 und Laßrönne. Der Landkreis hat hier ebenfalls eine Deckschicht für einen Radweg neu machen lassen. Es handelt sich um die Strecke zwischen Drager Straße und Laßrönner Dorfstraße. Den Auftrag über rund 50.000 Euro erhielt mit der Firma i-Bau Behringen GmbH aus Bispingen ebenfalls eine Firma aus der Region, wie die Kreisverwaltung mitteilte.
Sanierung der K 26 bei Langenrehm im Herbst
Aus dem umfangreichen Sanierungsprogramm wurde allein der Ausbau der K26 zwischen Langenrehm und der Rosengartenstraße von Ende März voraussichtlich auf die Herbstferien verschoben. Vorgesehen ist, die Deckschichten der Kreisstraße 26 zwischen Langenrehm und der Kreuzung mit der Rosengartenstraße (K 52) zu erneuern. Die Kosten der Maßnahme betragen 280.000 Euro. Der Auftragnehmer kommt mit der Ewald Kalinowsky GmbH & Co. KG aus Bad Bevensen im benachbarten Landkreis Uelzen.
Für seine Planungen schreibt der Betrieb Kreisstraßen generell eine Prioritätenliste fort. Dadurch kann bei Verzögerungen rasch von einem Projekt zu einem anderen gewechselt werden. Die aktuelle Liste sollte der Kreistag in seiner Sitzung am 23. März beschließen. Die Entscheidung musste wegen der sich verstärkenden Coronakrise jedoch vertagt werden. Auf die aktuellen Maßnahmen wirkt sich das aber jetzt nicht unmittelbar aus.
Vier neue Ingenieure verstärken das Planungsteam
Mit neuen Mitarbeitern will der Betrieb Kreisstraßen künftig mehr Projekte möglich machen. Allein vier neue Ingenieure werden das Team verstärken. Die ersten haben zum 1. April angefangen, weitere Verträge sind zum 1. Juli geschlossen. Drei Ingenieure sind Planer, einer wird Projekte ausschreiben und überwachen und damit diesen Aufgabenbereich unterstützen. Die Mannschaft in der Kreisverwaltung bearbeitet derzeit für die nächsten Jahre parallel 23 Straßenausbau- und Radwegeneubau-Projekte sowie als Neubau die Umgehungen von Luhdorf und Pattensen und von Thieshope. Dazu kommen zwei Brücken, die saniert werden müssen. Im zweiten Jahr hintereinander kann der Landkreis Harburg in diesem Jahr jedoch keine baureifen Großprojekte beginnen. Hintergrund dafür sind vor allem die immer aufwendigeren und zeitintensiveren Planungs- und Genehmigungsverfahren.