Harburg . Gebiet des Binnenhafen weist mittlerweile familiäre Strukturen auf und wächst. Schüler müssen weite Wege gehen

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver fordert von der Schulbehörde, eine Grundschule im Harburger Binnenhafen zu planen. Die aktuelle Planung der Behörde, ABC-Schützen aus dem Binnenhafen in der neuen „Grundschule am Park“, am historischen Standort des Harburger Mädchengymnasiums am Schwarzenberg, zu beschulen, lehnt Stöver ab: Der Weg sei zu weit und zu unsicher.

Dass die Schulbehörde in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage Stövers weiter daran festhält, die Binnenhafenschüler ab 2021, wenn die „Schule am Park“ eröffnet wird, hier zu beschulen, lässt die Abgeordnete ihre Forderung nur umso hartnäckiger wiederholen: „Das Gebiet des Binnenhafen weist mittlerweile durchaus familiäre Strukturen auf und wächst hinsichtlich seiner Einwohnerzahl weiter.

So sollte es für die dortigen Kinder und deren Familien nicht eine platte Absage des Wunsches nach einer Grundschule im Gebiet des Binnenhafens sondern eine Perspektive für eine solche geben.“, sagt sie.

Zahl der Kinder in Hamburg wächst bis 2030 um 25 Prozent

In ganz Hamburg werden derzeit neue Schulen geplant und alte erweitert. Der Hintergrund: Die Zahl der Kinder in Hamburg wächst bis 2030 um 25 Prozent – besonders im Süden. Für Harburg wird ein Schülerzuwachs von 45 Prozent, für Süderelbe sogar von 75 Prozent prognostiziert (wir berichteten).

Nachdem die Georg-Kerschensteiner-Grundschule aus ihrer zentralen Lage an der Kerschensteinerstraße an den östlichen Rand des Stadtteils Harburg gezogen ist, soll die „Schule am Park“ die Grundschule für das Harburger Zentrum werden. Zuletzt war dort im Gebäude des alten Lyzeums die Lessing-Stadtteilschule beheimatet.

Das Gebäude wird für kleinere Kinder umgebaut, grundsaniert und an die neusten Anforderungen zur Barrierefreiheit angepasst.

Eineinhalb Kilometer Fußweg zur Schule am Park

Aus dem Binnenhafen sind es ungefähr eineinhalb Kilometer Fußweg zur Schule am Park. Stöver findet das zu weit. Die Schulbehörde argumentiert jedoch, dass die Zahl der Kinder im Quartier Binnenhafen keine eigene Grundschule rechtfertigen würde. „Die Antwort des Senats zeugt zudem von mangelnder Ortskenntnis hinsichtlich der Schulwegsicherheit.

Denn dass der Schulweg vom Binnenhafen zur „Schule am Park“ grundsätzlich durch die vorhandenen Querungshilfen, wie beispielsweise Ampeln, Verkehrsinseln oder Zebrastreifen, gesichert sei, wie die Behörde behauptet, ist einfach falsch. Die Schulbehörde täte gut daran, so Birgit Stöver, sich der Expertise der lokalen Ebene zu bedienen.“ xl