Kreis Harburg. Immer mehr Veranstaltungen werden vorsorglich abgesagt. Landkreis und Hansestadt Lüneburg streichen eigene Veranstaltungen.
Die Infektionen von Menschen mit dem Corona-Virus im Landkreis Harburg und der Region führen jetzt zu ersten Absagen von Veranstaltungen. Für Absagen haben sich inzwischen der Shanty-Chor Neu Wulmstorf „De Windjammers“ und die Empore in Buchholz entschieden.
Besucher hauptsächlich aus der Risikogruppe 60plus
Der Vorstand des Shanty-Chores will die Verantwortung für eine risikofreie Veranstaltung in der Hauptschule in Neu Wulmstorf nicht übernehmen, teilte der Verein mit. Daher wurde das für den kommenden Sonntag, 15. März, geplante Shanty-Singen abgesagt. Hintergrund ist die Rücksprache mit dem Gesundheitsamt in Winsen. Das Amt hatte darauf hingewiesen, dass der größte Teil der Mitwirkenden und der erwarteten Besucher zur Risikogruppe der über 60-jährigen gehören würde. Bereits gekaufte Eintrittskarten werden erstattet. Der Chor bemüht sich um einen Alternativ-Termin voraussichtlich im Juni.
Karten für Opernball werden erstattet
Auch der für Sonnabend, 14. März, geplante Buchholzer Opernball fällt aus. „Schweren Herzens“, wie Gastgeber und Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke sagt. Die Lage habe sich durch bestätigte Fälle des Coronavirus in der Region verändert. „Wir müssen die Sorgen unserer Kunden und Partner ernst nehmen.“ So hatten viele Gäste angefragt, ob der Ball stattfindet und ob Karten getauscht werden können. Da kurzfristig kein neuer Termin bekannt gegeben werden kann, werden die Karten an den Vorverkaufsstellen zurückgenommen und der Kaufpreis erstattet.
Unterdessen hat sich die Infektion der Familie aus der Gemeinde Rosengarten nach einer Probe des ersten Befunds bestätigt. Das Ehepaar und der Säugling, die sich zuvor in einem der Risikogebieten aufgehalten hatten, sind nun in häuslicher Quarantäne. Sie seien von der Erkrankung in „unterschiedlicher Stärke“ betroffen, sagte ein Kreissprecher. Am Dienstag gab es im Landkreis noch weitere neun Verdachtsfälle, die derzeit im Labor geprüft werden.
Nach Anfragen von Arbeitgebern, die ihre Mitarbeiter auf den Virus testen lassen wollten, weist der Landkreis darauf hin, dass Corona-Tests allein auf Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und ausschließlich bei Verdachtsfällen vorgenommen werden. Verdachtsfälle sind Personen mit Atemwegserkrankungen, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben oder Kontakt zu einem Coronafall hatten.
Im Landkreis Stade ist die Zahl der infizierten Menschen auf elf gestiegen. Bei den neuen Patientinnen handelt es sich um vier Frauen im Alter von 27 bis 48 Jahren. Im Zusammenhang mit einer Erkrankung fällt heute der Unterricht an der Grundschule Horneburg erneut und in Fredenbeck erstmals aus.
Lüneburg sagt eigene Veranstaltungen ab
Hansestadt und Landkreis Lüneburg haben sich jetzt für ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen entschieden. Landrat Jens Böther und Oberbürgermeister Ulrich Mädge sagten am Dienstag eigene Veranstaltungen bis auf weiteres ab. Das betrifft in diesem Monat die Verleihung des Integrationspreises am 13. März und die gemeinsame Sportlerehrung am 14. März. Außerdem wird die Landkreis-Veranstaltung Musikuss am 22. März nicht stattfinden. „Erfreulicherweise haben wir im Landkreis Lüneburg derzeit keinen bestätigten Corona-Fall“, sagt Böther. „Doch die Krankheit breitet sich schnell aus.“ Sinnvoll sei es deshalb, die Entwicklungen soweit wie möglich zu verlangsamen. „Deswegen appellieren wir an alle Veranstalter: Verschieben Sie vorerst große Partys, Konzerte und andere Events.“