Rosengarten/Winsen. Familie aus der Gemeinde Rosengarten wurde nach Rückkehr aus Risikogebiet positiv auf das Virus getestet.

Im Landkreis Harburg gibt es die ersten bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Eine dreiköpfige Familie aus der Gemeinde Rosengarten habe sich mit dem Virus angesteckt, wie die Verwaltung des Landkreises Harburg am Sonntag mitteilte. Die Familie hielt sich zuletzt in einem der bekannten Risikogebiete auf. Sie befindet sich in häuslicher Quarantäne.

„Ein erster Test auf das Virus ist nach einem Rachenabstrich der drei Betroffenen positiv“, bestätigt Kreissprecher Andres Wulfes. Die Probe durchlaufe nun noch einen Test zur Verifizierung. Eine endgültige Bestätigung erfolge aufgrund der hohen Laborauslastung voraussichtlich am Montagnachmittag. Das Gesundheitsamt gehe aber von einem positiven Befund aus.

Familie kehrte aus Risikogebiet zurück

Bei der betroffenen Familie handelt es sich um drei Personen, Vater, Mutter und ihren Säugling. Diese waren Anfang März gesund aus einem bekannten Risikogebiet direkt nach Hause zurückgekehrt. „Anschließend haben sich die Eltern unverzüglich beim Gesundheitsamt gemeldet und sofort in freiwillige häusliche Isolation begeben“, sagt Kreissprecher Andres Wulfes.

Als erste Krankheitssymptome auftraten, hat das Gesundheitsamt einen Test veranlasst. Das Ergebnis des Rachenabstrichs lag am Sonnabendabend vor – es ist positiv.

Infizierte hatten nur Kontakt zu einer Person

Den Infizierten geht es den Umständen entsprechend gut. „Die Familie hat sehr umsichtig und verantwortungsvoll gehandelt“, sagte die Leitende Amtsärztin Astrid Schwemin. Sie habe sich unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub in häusliche Isolation begeben, bestätigt Sprecher Andres Wulfes. „Zu dem Zeitpunkt hatte es noch keinerlei Anzeichen für eine Infektion gegeben.“

Nach den bisherigen Erkenntnissen des Gesundheitsamtes hatte die Familie seit ihrer Rückkehr lediglich Kontakt zu einer Person. Dabei handelt es sich um einen Familienangehörigen in Schleswig-Holstein, der sich bereits in freiwilliger Quarantäne befindet und bislang keine Krankheitssymptome zeigt.

Das Gesundheitsamt nimmt nun weitere Maßnahmen zur Ermittlung von Kontakten außerhalb des Landkreises in Absprache mit dem Landesgesundheitsamt vor. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, sagt Kreissprecher Andres Wulfes. „Unser Expertengremium, das sich aus verschiedenen Abteilungen der Kreisverwaltung wie dem Gesundheitsamt, der Abteilung für Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz sowie den Fachbereichen Ordnung und Soziales zusammensetzt, beobachtet die Situation und ist bereit, jederzeit die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.“ Derzeit bestehe allerdings keine Notwendigkeit weiter zu handeln, so Wulfes.

Zwei weitere Verdachtsfälle im Landkreis Stade

Der Landkreis Stade meldete am Wochenende den Verdacht auf zwei weitere Corona-Fälle. Betroffen sind laut Stadtverwaltung zwei Mitarbeiterinnen einer städtischen Kita. Die Einrichtung bleibt nun vorerst bis einschließlich Dienstag geschlossen.

„Bis sichergestellt ist, dass von den beiden Frauen keine Ansteckungsgefahr ausgeht“, falle die Betreuung aus – zunächst bis einschließlich Dienstag, wie die Stadt mitteilt. „Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Kinder steht an erster Stelle“, sagte Stades Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU).

Bereits am Freitag war bei einer 50 Jahre alten Frau aus Stade eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden. Die Betroffene und ihre Familie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die Erkrankte leidet unter grippeähnlichen Symptomen. Sie hatte am Wochenende zuvor Kontakt zu dem Stader Lehrer, bei dem an vergangenen Mittwoch das Virus nachgewiesen worden war.

Verhaltensempfehlungen des Gesundheitsministeriums

Aufgrund steigender Infektionszahlen hat das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein am Wochenende weitere Verhaltensempfehlungen formuliert. Demnach sollen Reiserückkehrer aus Risikogebieten einschließlich Südtirol wenn möglich vorerst zu Hause bleiben und sich bei Anzeichen von Erkältungssymptomen telefonisch unter der Rufnummer 116 117 beraten lassen, ob eine diagnostische Abklärung sinnvoll ist. Das Ministerium rät den Bürgern, auf Besuche von Angehörigen in Kliniken und Altenpflegeheimen derzeit möglichst zu verzichten, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Das Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar und verursacht in erster Linie Atemwegserkrankungen. Es wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen wie Fieber, Husten, Atemnot auftreten. Die Symptome ähneln denen von Grippeerkrankungen, die derzeit Hochsaison haben.