Harburg. Veto des Hamburger Denkmalschutzamts führt dazu, dass der vom Eigentümer Arne Weber gestellte Abrissantrag abgelehnt wurde

Das denkmalgeschützte Ensemble der Hilke Likörfabrik am Rand des Binnenhafens darf nicht abgerissen werden. Das Veto des Hamburger Denkmalschutzamts führt dazu, dass der vom Eigentümer Arne Weber (HC Hagemann) gestellte Abrissantrag vom Bezirk abgelehnt wurde.

Weber bleiben nun noch einige Wochen für eine Stellungnahme. Von seiner Reaktion hängt ab, wann die bereits begonnenen Verkaufsverhandlungen mit der Stadt, genauer mit dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), weitergeführt werden können.

„Herr Weber hat die Sanierungskosten mit 5,5 Millionen Euro angegeben“, berichtete der scheidende Baudezernent Jörg Penner der Binnenhafen-Begleitgruppe, einem Beirat, der in die Entwicklung des Quartiers einbezogen ist. „Diese Summe wird vom Denkmalschutz nicht in Frage gestellt“, so Penner.

Zustand der Gebäude ist strittig

Trotz der hohen Kosten lehne das Denkmalschutzamt den Abriss ab, berichtete der Baudezernent: „Das Grundstück besteht aus drei Teilen. Nur auf einem, am Karnapp 15-16, steht die Likörfabrik. Zusammen mit der Entwicklung der anderen beiden Flächen hält das Amt die Herrichtung derjenigen Gebäudeteile, die sanierbar sind, für wirtschaftlich zumutbar.“

Doch der Zustand der Gebäude, deren Gebälk vom Hausschwamm befallen sind, ist strittig. „Schon ein Gutachten aus dem Jahr 1999 ergab, dass die Häuser einsturzgefährdet sind“, sagte Bettina Husemann von HC Hagemann. „Der Prüfstatiker hatte Herrn Weber damals dringend abgeraten, die Gebäude zu betreten oder durch Dritte betreten zu lassen.“

Anna Joss, stellvertretende Leiterin des Denkmalschutzamts, sprach dagegen Mitte Februar beim Stadtentwicklungsausschuss davon, dass die Gebäude in einem besseren Zustand seien als erwartet. Das habe ein Rundgang gezeigt, an dem auch ein Statiker beteiligt war.