Kreis Harburg . Der TIP Innovationspark Nordheide soll zu einem Testgebiet für den neuen Mobilfunk-Standard werden. Das ist das Ziel der Kreisverwaltung

Der TIP Innovationspark Nordheide in Buchholz soll zu einem Testgebiet für den neuen Mobilfunk-Standard 5G werden. Das ist das Ziel der Kreisverwaltung. Der erste Schritt ist getan: Unter 138 Bewerbern hat der Förderantrag beim Bundesverkehrsministerium Gehör gefunden. Kurz vor Weihnachten hatte Landrat Rainer Rempe in Berlin 93.500 Euro in Empfang genommen. In der zweiten Stufe geht es jetzt um deutlich mehr. Als Anschlussförderung können bis zu vier Millionen Euro fließen.

Sollte der Bund sich für die finanzielle Hilfe für den Aufbau des Funks in Buchholz entscheiden, muss der Kreis selbst einen Teil der Finanzierung beisteuern. Zwar ist die Höhe noch offen. Aber bei der Auftaktveranstaltung am 18. Februar im ISI-Zentrum der Wirtschaftsförderung in Buchholz sollen schon deshalb auch die Kreistagspolitiker informiert werden. An dem Abend wird der promovierte Ingenieur Axel Schulz vom TÜV Rheinland vortragen. Er soll als einer der Hauptverantwortlichen das Konzept fortschreiben.

Vorgesehen sind drei Arbeitsgruppen, die sich bis Mitte des Jahres auf die einzelnen Anwendungen festlegen sollen. Die Themen sind „Smarte Produktion und Gebäude“, Katastrophenschutz“ und „Ländliche Mobilität“.

Leuphana Uni und Hochschule 21 sind mit im Boot

Im Einzelnen könnte künftig über 5G der Transport innerhalb von Firmenlagern, die Heizungen in Wohnhäusern oder die Bewässrung von Grünflächen gesteuert werden. Bei Unfällen oder im Katastrophenschutz könnten Informationen und Bilder in Echtzeit zu den Einsatzleitstellen gelangen und die Mobilität der Menschen könnte sich durch den Zugriff auf Car-Sharing oder zusätzliche Busfahrten zu Tagesrandzeiten verbessern.

Mit neuen Glasfaserleitungen und vorsorglich verlegten Leerrohren werden im TIP die Voraussetzungen für die neue Technologie geschaffen. Als wissenschaftliche Begleiter sind die Leuphana Universität Lüneburg und die Hochschule 21 aus Buxtehude dabei.

„Wir können in Buchholz testen, für welche Anwendungen der 5G-Standard notwendig ist“, sagt der Projektleiter, Kai Uffelmann. Dem Ersten Kreisrat ist klar, dass der neue Mobilfunk-Standard zunächst in Großstädten Fuß fassen wird.

„Wir sehen das Projekt als sportliche Herausforderung.“

Doch Buchholz hat nun mit seinem TIP und den möglichen Fördergeldern die Chance, eher ins Spiel zu kommen als es im ländlichen Raum sonst der Fall wäre. „Was genau in Buchholz getestet wird, hängt auch von den Firmen ab, die sich dort ansiedeln wollen“, sagt Uffelmann. „Wir sehen das Projekt als sportliche Herausforderung.“

Tatsächlich steht der Landkreis im Wettbewerb um die Fördergelder vor einer hohen Hürde. Denn von den jetzt noch 50 Mitbewerbern werden nur fünf einen Zuschlag vom Bundesministerium erhalten. „Wir hoffen, dass zu Beginn des vierten Quartals eine Entscheidung vorliegt“, sagt Uffelmann. „Und dass wir zu den Gewinnern gehören.“