Harburg. Klönschnack der Geschichtswerkstatt am kommenden Freitag in der Fischhalle im Binnenhafen.

„Wer in den 50er-, 60er- oder 70er-Jahren in Harburg Tanzunterricht nahm, der kam an der Tanzschule Hädrich kaum vorbei“, sagt Rainer Löding von der Geschichtswerkstatt Harburg. Mit Evelyn Hädrich-Hörmann, die die Traditionstanzschule Hädrich bis heute leitet, hat Löding die Geschichte der Harburger Tanzschulen recherchiert und ist dabei nur auf einen weiteren Namen gestoßen: die Tanzschule Wittig am Sand. „Von der wissen wir aber weder, wann sie gegründet wurde, noch kennen wir den Zeitpunkt, an dem sie geschlossen wurde“, bedauert Löding. Er hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Ehemalige und aktuelle aktive Tänzer können morgen zum Klönschnack der Geschichtswerkstatt in die Fischhalle Harburg kommen und in Erinnerungen schwelgen. Ein einstündiger Vortrag mit vielen Fotos aus der Nachkriegszeit bis Ende der 1970er-Jahre soll sie dazu anstiften.

Sogar Weltmeister sind beim Klönschnack dabei

Auch ehemalige Weltmeister haben ihr Kommen angekündigt – neben Evelyn Hädrich-Hörmann, die mit ihrem Ex-Mann Wolfgang Opitz 1972 den Weltmeistertitel in den Lateinamerikanischen Tänzen errang, auch Ingrid und Werner Führer (Weltmeister über zehn Tänze, vielfache deutsche Meistertitel, Weltcup- und Europapokal-Sieger).

Der Ursprung von Tanzschulen ist rund 400 Jahre alt. Schon im 17./18. Jahrhundert zogen Tanzlehrer durch das Land, um in Dörfern und Städten meist Adelsmitgliedern das Tanzen nebst Benimmregeln beizubringen. „Das ging damals – und noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts – ganz schön steif zu“, sagt Löding. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bildeten sich unterschiedliche Konzepte heraus.

Manche Tanzschule legt bis heute viel Wert auf die Umgangsformen, andere stellen Spaß und Sport in den Vordergrund. Heute werden vermehrt Spezialkurse angeboten, etwa Hochzeitskurse, Discofox, Salsa/Mambo oder Tango argentino. Das Alter der Teilnehmer reicht vom Kindertanzen bis zu Kursen für Rollator-Tanzende.

Freitag, 24. Januar, 16 bis ca. 18 Uhr, Fischhalle Harburg, Kanalplatz 16