Hamburg. Der Eingangsbereich des Einkaufcenters wird neu gestaltet. Auch auf der Außenfläche soll es wieder Gastronomie geben.
Im Marktkauf-Center am Seeveplatz haben in den vergangenen Wochen mehrere Läden endgültig geschlossen: Das Blumengeschäft Florales ist verschwunden, vom Eiscafé Adriatico ist nur noch der Schriftzug übrig geblieben, der Heideschlachter Dehning ist ebenso ausgezogen wie Kalamata mit seinen südländischen Spezialitäten. „Am verkaufsoffenen Sonntag Anfang Januar sah unser Center recht trostlos aus“, sagt Centermanagerin Valbone Scharfenberg. Inzwischen ist Baustellenlärm zu vernehmen: Das Erdgeschoss wird großflächig umgebaut.
Das Center soll im zentralen Eingangsbereich am Seeveplatz großzügiger gestaltet werden. Scharfenberg: „Derzeit teilen sich Marktkauf und die Bäckerei von Allwörden eine Fläche. Wir wollen dem Bäcker schon seit längerer Zeit eine eigene Fläche anbieten, doch stand diese in ausreichender Größe bislang nicht zur Verfügung.“ Da passte es gut, dass gleichzeitig mehrere Mietverträge endeten oder gekündigt wurden. „Das Blumengeschäft gab auf, weil es kein Personal gefunden hat“, sagt die Centermanagerin, „wir haben Florales angeboten, den Vertrag zu beenden.“ Auch Kalamata habe Personalprobleme gehabt. Anderen Betroffenen sei der Mietvertrag nicht verlängert worden, um den Eingangsbereich nun umzugestalten.
Mieterhöhungen hat es nicht gegeben
„Wir optimieren und festigen im Marktkauf-Center Harburg den Branchenmix der Mieter, um uns langfristig aufzustellen“, sagt Max-Jendik Sachau, Sprecher der Edeka Handelsgesellschaft Nord, zu der die Marktkauf-Filiale gehört. Außerdem werde es umfassende Renovierungsarbeiten geben. Sachau: „Die ersten Umbauarbeiten befassen sich mit von Allwörden. Die Bäckerei wird aus der Kassenzone herausgelöst und bis Mitte des Jahres in den Bereich der jetzt frei gewordenen Mietflächen ziehen. Daneben erfolgen turnusmäßige Renovierungsarbeiten.“ Die im Internet kursierenden angeblichen Mieterhöhungen als Auslöser der Ladenschließungen habe es dagegen nicht gegeben, so Sachau. Das bestätigen zwei Ladenbesitzer, die nicht genannt werden wollen.
Auch Spekulationen, am Standort des zum Edeka-Konzern gehörenden Marktkauf-Warenhauses könnte eine eigenständige Edeka-Filiale eröffnen, erteilt Sachau eine Absage: Eine Umwandlung der (oder Teile der) Marktkauf-Fläche in einen selbstständigen Edeka sei derzeit nicht geplant. Andernorts sind dagegen Marktkauf-Standorte in Edeka-Märkte umgewandelt worden. Ganz auszuschließen ist dies in Zukunft auch für Harburg nicht. So heißt es im Geschäftsbericht 2018 von Edeka Nord: „Im Bereich der Marktkauf-Regie wurden die ersten drei Märkte bereits auf Edeka ,umgeflaggt’. Alle Standorte durchlaufen im Vorfeld eingehende Standort- und Marketingprüfungen.“ Kurz- und mittelfristig werde für jeden einzelnen Markt „eine individuelle, nachhaltige und zukunftsfähige Lösung entwickelt“.
Vorerst bleibt in Harburg aber alles beim alten. Dennoch ist der geplante Umbau so umfassend, dass er von der Bezirksverwaltung genehmigt werden muss. Die Bauanträge seien gestellt, sagt die Centermanagerin und hofft darauf, dass das grüne Licht für die Umgestaltung möglichst bald kommt. Da die Umbaugenehmigungen noch fehlen, seien die neuen Mietverträge noch nicht unterschrieben, so Scharfenberg.
Handwerker reißen altes Inventar ab
Hinter Rigipswänden reißen Handwerker die alten Innenausstattungen ab und bereiten den Umbau vor. Ein paar Meter weiter, dort, wo es kürzlich noch Schafskäse und Oliven gab, sind bereits Tischler am Werk. Scharfenberg ist mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden – „das geht hier gerade schneller, als ich erwartet habe“, sagt sie. Dennoch werde es im Center noch eine Weile laut und staubig bleiben.
Die Centermanagerin hofft, dass die Arbeiten wie geplant im Sommer abgeschlossen sind. Dann wird von Allwörden neben Backwaren auch Snacks anbieten und das auch in einem Außenbereich auf dem Seeveplatz. Am Standort des Eiscafés Adriatico soll wieder Gastronomie einziehen, gern ein Asia-Imbiss, so Scharfenberg. Einer arbeitet gleich um die Ecke: Die Thaibox ist noch an ihrem Standort und liegt nun im Baubereich wie ein Fels in der Brandung.