Lüneburg. Der neue Landrat Jens Böther besucht zum ersten Mal die Großbaustelle. Halle soll Anfang 2021 fertig gestellt sein.

Er sei beeindruckt von der Größe der Baustelle, sagte Jens Böther (CDU). Zum ersten Mal hat der neue Landrat des Landkreises Lüneburg am Freitag das Areal für die künftige Arena besucht. Am Rande der Hansestadt entsteht auf einem 15.500-Quadratmeter-Grundstück eine multifunktionale Sport- und Veranstaltungshalle. Die Kosten betragen 23 Millionen Euro, weitere drei Millionen dienen als Reserve.

Im ersten Quartal 2021 soll die Halle fertig übergeben werden, bekräftigte Projektleiter Hans-Richard Maul. Der Leitende Kreisverwaltungsdirektor gab bei einem Rundgang einen Überblick über den Stand der Arbeiten. 70 mal 55 Meter misst der Baukörper, der zurzeit noch ein Rohbau ist. Das Erdgeschoss steht, aus den Seitenwänden ragen meterhohe Träger in die Höhe. Quer darauf werden die sogenannten Binder gelegt. Die Konstruktion entspricht dem Dachstuhl eines Wohnhauses. Ist sie voraussichtlich im kommenden Frühjahr fertiggestellt, wird es Zeit für das Richtfest.

Noch erfordert es ein wenig Vorstellungskraft, in dem Rohbau eine für den Betrieb bereite Halle zu sehen. Der Betonboden ist voll Wasserpfützen, Europaletten dienen als provisorische Übergänge. Baumaterial lagert gestapelt in den Ecken. In der Mitte der künftigen Halle ragt ein Baukran empor.

Arena wird 15,70 Meter hoch

Doch schon jetzt ist der Aufbau der Arena zu erkennen, die am Ende eine Höhe von etwa 15,70 Meter haben wird. Auf einer Nutzfläche von 6200 Quadratmeter nimmt die eigentliche Halle für Sport- und Kulturveranstaltungen das Zentrum ein. Darum herum sind verschiedene Funktionsräume angeordnet, unter anderem Umkleiden für die Teams und Künstler, Lagerräume für Technik und den mobilen Sportboden, wenn er nicht gebraucht wird, sowie ein Bereich, der für die Küche vorgesehen ist.

Im Keller wird die Garderobe eingerichtet. Im oberen Stockwerk sind Büro- und Versammlungsräume vorgesehen, außerdem ein VIP-Bereich. Vor dem Gebäude entsteht Parkplatz für 272 Fahrzeuge, im hinteren Bereich werden 150 Fahrradstellplätze errichtet.

In einem nächsten Schritt ist der Einbau der Tribüne geplant. Diese wird nur zum Teil fest eingebaut, der untere Teil ist ausziehbar. Für Sportveranstaltungen wird ein spezieller Boden eingelegt. Den extra Boden für Volleyballspiele bringt die SVG Lüneburg mit, deren Bundesligaspieler die Halle regelmäßig nutzen werden. Bis zu 3500 Menschen sollen in der Halle Platz finden.

Auch Konzerte, Firmen-Events und Abi-Bälle sind geplant

Betreiber wird die Lüneburger Campus-Gruppe, die ihre Veranstaltungen bisher unter anderem in der Vamos Kulturhalle ausrichtet. Sie rechnet mit jährlich etwa 100 Terminen und knapp 141.000 Besuchern. Außer Sportveranstaltungen sind Konzerte, Aufführungen, Firmen-Events und Abi-Bälle geplant. „Es wird sicher ein ähnliches Programm geben, wie wir es aus dem Vamos oder der Kulturscheune Wienebüttel kennen“, sagte der Landrat. „Aber vielleicht sehen wir auch Künstler oder Musiker, der bisher nicht nach Lüneburg gekommen sind.“

Um den Bau der Arena hatte es viel Ärger gegeben. Die Kosten haben sich verdoppelt, die Absprachen liefen schlecht, die Verantwortlichen waren überfordert, es kam zum Baustopp. Zuletzt war der Bau der Halle vom Bund der Steuerzahler als „aus dem Ruder gelaufen“ kritisiert worden. Sogar ein Aus für das Projekt war im Gespräch, dies hätte einen Verlust von mehr als zehn Millionen Euro bedeutet. Der Kreistag hatte sich jedoch dagegen entschieden.