Winsen. Die Tierversuchsanstalt LPT in Mienenbüttel muss dem Veterinäramt detaillierte Infos zu Versuchsreihen liefern.
Der Landkreis Harburg wird die Tierversuchsanstalt LPT in Mienenbüttel künftig deutlich engmaschiger kontrollieren und umfangreiche Auflagen an das Labor stellen. Das ist eine Konsequenz aus den jetzt festgestellten Missständen bei der LPT, auf die die Veterinärbehörde des Landkreises durch eine Undercover-Recherche der SOKO Tierschutz aufmerksam wurde.
Das Veterinäramt hatte unverzüglich und noch vor Sichtung des Videomaterials mit einer umfangreichen Kontrolle des Tierversuchslabors reagiert, inzwischen hat eine weitere umfängliche Kontrolle stattgefunden. Dabei wurde festgestellt, dass die LPT der vom Veterinäramt gestellten Forderung, die Haltung der Affen in zu kleinen Käfigen unverzüglich zu beenden, nachgekommen ist.
Zu kleine Käfige wurden inzwischen abmontiert
Die Käfige, die die Mindestgröße von 1,8 Kubikmetern deutlich unterschritten, wurden inzwischen abmontiert. Dennoch ergaben sich auch bei dieser zweiten Kontrolle Mängel in der Tierhaltung. Verletzte oder kranke Tiere wurden bei beiden Kontrollen wie auch in der Vergangenheit nicht vorgefunden.
Wegen der festgestellten Mängel bei der Haltung von Affen und Hunden hat der Landkreis Harburg, wie berichtet, Strafanzeige gegen die Betreiber der LPT gestellt. Die aktuell aufgedeckten Missstände sind für die Veterinärbehörde Anlass, die Kontrollpraxis in Bezug auf die LPT zu verschärfen.
Die Kontrollen werden künftig engmaschiger und weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß stattfinden, das eine Kontrolle bei Affen in Tierversuchen einmal jährlich, bei Hunden, Katzen und anderen Tieren sogar nur alle drei Jahre vorsieht. Außerdem wird die LPT aufgefordert, dem Veterinäramt detaillierte Infos zu anstehenden Versuchsreihen vorzulegen.