Meckelfeld. Marode Häuser am Appenstedter Weg werden abgerissen. An ihrer Stelle entstehen größere Neubauten.

In Meckelfeld sollen mehrere neue Häuser mit Mietwohnungen entstehen. Dafür müssen fünf in die Jahre gekommenen Häuser mit jeweils vier Wohnungen rund um den Appen­stedter Weg weichen. Sie sollen abgerissen werden, die Mieter sind bereits teilweise ausgezogen. Am selben Standort werden in Neubauten 44 größere Wohnungen entstehen.

So zumindest sieht der Plan der Wohnungsbaugenossenschaft Süderelbe aus, der das 4900 Quadratmeter große Gelände gehört.

Gemeinde Seevetal unterstützt das Vorhaben

Die Gemeinde Seevetal unterstützt das Vorhaben, da Mietwohnungen in der Region zurzeit dringend gebraucht werden. In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses, der den Plänen am Ende zustimmte, stellte ein Vertreter der Wohnungsbaugenossenschaft das Vorhaben vor.

Im ersten Schritt sollen die drei Mehrfamilienhäuser direkt am Appen­stedter Weg abgerissen werden. Eine Sanierung der zweigeschossigen Gebäude – Baujahr 1957 – wäre dem Eigentümer zufolge nicht wirtschaftlich.

Dies liege vor allem daran, dass ein barrierefreier Umbau mit der vorhandenen Grundfläche nicht umsetzbar sei, sagte Gerd Höft, Vorstandsmitglieder der Genossenschaft, bei der Präsentation. Die 2,5-Zimmer-Wohnungen haben jeweils nur eine Größe von rund 50 Quadratmeter.

Für die Mieter werden Alternativen gesucht

Für die Mieter werden Alternativen gesucht, sagte Höft. „Wir haben bereits im Februar 2016 mit den Mietern Gespräche geführt. Einige ziehen zum Jahresende in unser Neubauprojekt Am Saal um.“ Dort entstehen 24 Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern zu einem Mietpreis von 8,70 Euro pro Quadratmeter.

Die Mieter, die das nicht zahlen können oder am Appenstedter Weg bleiben wollen, können in die hinteren Häuser auf dem Gelände umziehen. Dort beträgt die Miete nur 5,50 Euro pro Quadratmeter.

Diese Häuser an den Straßen Heidkamp und Große Heide sollen zwar perspektivisch ebenfalls durch Neubauten mit jeweils acht Wohnungen ersetzt werden. „Aber solange die Mieter dort wohnen wollen, bleiben die Gebäude bestehen“, sagte Höft.

Abriss schon beim Einzug mitgeteilt

Chauncy Crabbe wohnt seit drei Jahren in einer der Wohnungen, die nun abgerissen werden sollen. Schon beim Einzug sei ihm der geplante Abriss angekündigt worden, zunächst für 2019, sagt er. Dann sei der Mietvertrag aber noch bis Juni 2020 verlängert worden.

Der 23-Jährige und seine Freundin würden zum Beispiel gern in die Anlage Am Saal ziehen. Bisher wissen sie jedoch nicht, wohin es für sie gehen wird. „Wir haben die Hoffnung, dass uns eine Wohnung aus dem Bestand angeboten wird. Dazu steht aber nichts im Mietvertrag.“

Zwischen den Gebäuden sind Stellplätze

Die abgerissenen Häuser am Appenstedter Weg sollen durch zwei Neubauten mit jeweils 14 Wohnungen verteilt auf drei Stockwerke ersetzt werden. Die Wohnungen werden eine Größe von 54 bis 80 Quadratmeter haben und damit deutlich geräumiger als die bisherigen Wohnungen werden.

Zwischen den Gebäuden sind Stellplätze für die Autos der Mieter geplant, die die derzeit vorhandenen 20 Garagen auf dem Gelände ersetzen werden. Eine Tiefgarage rechne sich bei einem solchen Projekt nicht, sagte Höft.

Baukosten von etwa 3500 Euro pro Quadratmeter

Die Baugenossenschaft kalkuliert mit Baukosten von etwa 3500 Euro pro Quadratmeter. Das Grundstück, das ihr bereits gehört, ist in diesen Kosten nicht eingeschlossen. Die Miete soll voraussichtlich 9,50 Euro pro Quadratmeter betragen. „Das ist schon sportlich“, betonte Höft in der Sitzung. Die Höhe der Miete sei noch abhängig von den tatsächlichen Baukosten.

Der derzeit gültige Bebauungsplan lässt eine dreigeschossige Bebauung allerdings nicht zu. Deshalb muss der Plan zunächst geändert werden, bevor das Unternehmen mit dem Neubau beginnen kann. Auch muss geklärt werden, ob besondere Vorkehrungen zum Lärmschutz getroffen werden müssen. Schließlich soll der Erhalt einiger Bäume, die auf dem Grundstück stehen, festgeschrieben werden.

Es geht um individuelle Lösungen

Der neue Bebauungsplan soll sich nur auf das Gelände beziehen, das der Wohnungsbaugenossenschaft Süderelbe gehört. Mehrere Eigentümer der angrenzenden Grundstücke hätten bei der Gemeinde zwar ebenfalls Änderungswünsche geäußert, um Neubauten umsetzen zu können, sagte Seevetals Bauamts­leiter Gerd Rexrodt.

In diesen Fällen werde man sich für Ausnahmeregelungen einsetzen, der B-Plan soll aber nicht angepasst werden. „Dort geht es um individuelle Lösungen. In diesem Fall haben wir dagegen einen gewissen öffentlichen Charakter, weil die Süderelbe auch öffentlich geförderte Mietwohnungen anbietet.“ Am Appenstedter Weg entstehen allerdings keine geförderten Wohnungen.

Rexrodt betonte, er sei überzeugt, dass die Pläne der Wohnungsbaugenossenschaft für Meckelfeld von Vorteil seien. „Wir haben mit der Süderelbe einen verlässlichen Partner und das Vorhaben ist nur mit einem neuen B-Plan möglich.“

Die Mitglieder des Planungsausschusses sprachen sich mit einer Enthaltung dafür aus, ein entsprechendes Bauleitplanverfahren in die Wege zu leiten.