Harburg. Bei „Mrs. Waffel“ liegt das belgische Gittergebäck nicht einfach auf dem Teller, sondern ist bestrichen, belegt, gefüllt und gefaltet.
Es duftet nach Butter, Karamell und Vanille, wenn man die Nase ins Café „Mrs. Waffel“ an der Amalienstraße steckt. Das liegt daran, dass das Waffeleisen hier durchgängig das produziert, was dem Café seinen Namen gibt: frische Waffeln.
Das allein macht das Lokal aber noch nicht besonders. Bei „Mrs. Waffel“ ist es das Drumherum, was zählt: Die Waffel liegt nicht einfach so auf dem Teller, wie zu Hause, sondern ist bestrichen, belegt, gefüllt und gefaltet. Optional befindet sich eine Kugel handgemachten Eises darin. Auf Wunsch kann man sich auch noch seinen Namen mit Schokoladensoße auf den Teller schreiben lassen. Seit 14 Tagen gibt es das Café jetzt und Wirtin Zoja Halili hat sich schon eine Stammkundschaft erarbeitet, die täglich vorbeikommt. „Ich wollte einen schönen Ort schaffen, an dem sich alle Harburger in der Innenstadt treffen können und ich glaube, der Erfolg zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagt sie.
Zoja Halili, gebürtige Cranzerin, kann richtig Platt schnacken und hat schon als Schülerin in der Gastronomie gearbeitet: im Cranzer Café Albers. Geblieben ist sie in der Branche zunächst allerdings nicht. Zoja Halili ist Krankenschwester. In einiger Zeit wird sie in den Beruf zurückkehren und das Café als zweites Standbein behalten. Stiller Teilhaber ist ihr Mann Alban, dessen Bauunternehmen auch die Umgestaltung der ehemaligen Postfiliale übernahm. Das Paar und seine drei Kinder leben in Marmstorf.
In Berlin sind Waffelcafés längst etabliert
Die Idee zum Waffelcafé hatte Zoja in Berlin. Dort – und in anderen europäischen Städten – sind solche Läden längst etabliert. In Hamburg gibt es erst vier. „Die habe ich alle undercover besucht, und mir das Angebot und die Arbeitsabläufe angesehen“, sagt die Wirtin. „Ich habe noch nie so viel Eis gegessen!“
Zu Hause ging es daran, Rezepte auszuprobieren und Warenkunde zu studieren. Dem Zufall kann man ja nichts überlassen. Das Eis bezieht Halali von der in Marmstorf beheimateten und in Ludwigslust produzierenden Manufaktur „Eisbrecher“, an der Waffelteigrezeptur experimentierte sie zwei Wochen.
Bestrichen werden die Waffeln mit Schokolade, Nougatcreme oder Konfitüre, belegt mit frischem Obst, gefüllt mit Süßigkeiten und Eis. Selbstverständlich ist auch Sahne eine Option. Wer statt solcher Extravaganz lieber klassisch Kaffee und Kuchen möchte, wird hier auch fündig, genau wie die Liebhaber eines deftigen Frühstücks. Auch bei den Waffeln plant Zoja Halili noch eine herzhafte und eine vegane Variante. „Die muss ich aber erst noch entwickeln“, sagt sie. xl