Harburg. Journalist und Schriftsteller Hubertus Meyer-Burckhardt stellt in der Empore sein neues Buch vor.
Frauen gelingt es leichter, zu neuen Ufern aufzubrechen, wenn sich ihre Position in der Gesellschaft ändert. So jedenfalls erlebt es TV-Produzent, Journalist und Schriftsteller Hubertus Meyer-Burckhardt, seit mehr als 15 Jahren Moderator der „NDR Talk Show“.
Zehn herausragende Gespräche versammelt er nun in seinem Band „Frauengeschichten. Was ich von starken Frauen gelernt habe“, den er am Mittwoch, 22. Mai, 20 Uhr, in der Empore vorstellen wird. Die Auswahl der Frauen, die zu Wort kommen, reicht von Marianne Sägebrecht über Elke Heidenreich bis zu Ina Müller. Für diese Frauen ist das Leben eine „ungesicherte Unfallstelle“ – ein offener Raum für Neues, für Experimente, ein Reservat, in dem Unvorhergesehenes entstehen kann.
Meyer-Burckhardts Interviewpartnerinnen können viel von diesem permanenten Wandel erzählen: etwa die Hamburger Pfarrerin Ulrike Murmann, die als ganz junge Frau unvorbereitet in Argentinien die Leitung einer Gemeinde übernahm, oder Doris Dörrie, die erzählt, dass sie chinesisch kochen lernte, weil ihre Filme in China von der Zensur verboten wurden, und dass sie sich in jungen Jahren mit Neonazis prügelte.
Die Idee zur Radiosendung „Frauengeschichten“, die seit 15 Jahren im NDR ausgestrahlt wird, kam Hubertus Meyer-Burckhardt, als er sich an seine Großmutter erinnerte. Die hatte in zwei Weltkriegen alles verloren und sich dennoch niemals unterkriegen lassen. Frauen bewegten und prägten ihn ohnehin sein Leben lang stärker als Männer – egal ob als Dichterinnen, Philosophinnen oder Schauspielerinnen. Das nunmehr aus diesen Erfahrungen und vielen Gesprächen entstandene Buch kann anregen, das eigene Leben zu hinterfragen und authentischer zu leben. Moderiert wird der Abend von der Journalistin und Buchautorin Heike Kleen aus Buchholz.