Vahrendorf. Frischling Edda fühlt sich wohl im Wildpark Schwarze Berge. Aber ohne die Pflege einer Auszubildenden im Park hätte das Wildschwein nicht überlebt.

Ein schickes rotes Geschirr, feine Tippelschritte, die Nase stolz im Wind: So ist Edda unterwegs, mitunter sogar an der Leine von Franka Standke. Jedenfalls wenn der weibliche Wildschwein-Frischling nicht gerade im Matsch wühlt oder dort nach etwas Eßbaren sucht. Edda geht es sichtlich gut.

Den Knopfaugen kann niemand widerstehen

Doch der Start in das Leben des gestreiften Frischlingsmädchens war alles andere als einfach. Ohne Mutter und viel zu klein, wurde sie unterernährt im Wald entdeckt. Kurzerhand rief die aufmerksame Finderin bei dem zuständigen Jäger an und bat um Hilfe. Über eine Wildtier-Auffangstation hat das kleine Wildschwein den Weg in den Wildpark Schwarze Berge gefunden. Standke, Auszubildende Tierpflegerin im Wildpark Schwarze Berge, nahm Edda auf, um sie liebevoll bei sich zu Hause aufzupäppeln. „Den Knopfaugen von Edda kann einfach niemand widerstehen. Mein Hund Henry hat sogar sein Körbchen mit ihr geteilt“, schwärmt Standke.

Franka Standke hat Wildschwein-Baby Edda das Leben gerettet.
Franka Standke hat Wildschwein-Baby Edda das Leben gerettet. © Wildpark Schwarze Berge

Zwei neue Spielkameraden für Edda

Schon nach wenigen Wochen war Edda wohlgenährt und kräftig, so dass sie in ihr neues Zuhause im Wildpark Schwarze Berge einziehen konnte. Doch allein spielen machte ihr nur wenig Spaß. Wie es der Zufall wollte, suchte auch das Wildtier- und Artenschutzzentrum Hamburg Unterschlupf für zwei weitere junge Findel-Frischlinge: Penny, deren Mutter in einem der heftigen Stürme in diesem Frühjahr von einem Baum erschlagen wurde und Nala, die ebenso wie Edda mutterlos im Wald aufgelesen worden war.

Die drei Jungtiere spielen zwischen den anderen Wildschweinen

Das Trio ist jetzt direkt neben den großen, borstigen Wildschweinen zu finden. Da wird am Zaun geschnuppert und schon mal geschaut, was die ausgewachsenen Tiere so machen. Vor allem aber flitzen die drei kleinen Schweine durch ihr Gehege und suhlen sich im Matsch. „Ich besuche die Drei jeden Tag bei der Arbeit. Zu sehen, wie gut sich Edda entwickelt und wie wohl sie sich mit ihren Artgenossen fühlt, macht mich glücklich,“ sagt die Auszubildende des Wildparks. Keine Frage: Ohne die aufmerksame Finderin und ihre intensive-Betreuung hätte die mittlerweile drei Monate alte Edda nicht überlebt.

Für Besucher ist der Wildpark Schwarze Berge in Vahrendorf ganzjährig täglich geöffnet. Zu erreichen ist der Wildpark mit dem Bus (Linie 340 ab S-Bahn Harburg), der bis vor das Eingangstor fährt oder mit dem Auto. Parkplätze sind vor Ort reichlich vorhanden.

Den süßen Knopfaugenvon Edda kanneinfach niemandwiderstehen
Franka Standke,