Buchholz. Klasse 7d erhält den Heiner-Schönecke-Preis. Er zeichnet die besten Ideen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aus.

Insgeheim hatte Klassenlehrerin Petra Söte schon darauf spekuliert. „Wir könnten einen Preis holen“, sagte sie zu Beginn vergangener Woche hinter vorgehaltener Hand. Dass ihre Schüler dann tatsächlich ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen und sich gegen 20 Mitbewerber aus dem Landkreis Harburg durchsetzen sollten, machte auch die Pädagogin sprachlos.

Für ihre Lärmampel aus Tetrapacks mit LED-Beleuchtung erhielt die Klasse 7b des Gymnasium Hittfeld den Heiner-Schönecke-Preis 2019. Bei einem Festakt in der Buchholzer Zukunftswerkstatt überreichte der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies die Urkunde. „Es ist großartig, wenn junge Menschen sich nicht auf Dingen ausruhen, die schon da sind, sondern neue, nachhaltige Projekte für den Umweltschutz entwickeln“, sagte er. Mit dem Preis verbunden sind 1000 Euro für die Klassenkasse.

Der Preis, der in diesem Jahre erstmals ausgelobt wurde, werden im Landkreis Harburg die besten MINT-Ideen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) von Schulklassen der Jahrgänge sieben bis 13 ausgezeichnet. Der Heiner-Schönecke-Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 1000 Euro für den ersten, 500 Euro für den zweiten und 250 Euro für den dritten Platz dotiert.

Monatelang hatten die Schüler der 7b an ihrem Forschungsprojekt gearbeitet. Unzählige Tetrapacks gesammelt und sie mithilfe einer programmierten Lichterkette zu einer Lärmampel verbaut. Diese misst den Geräuschpegel im Klassenzimmer und schaltet auf Rot, wenn es zu laut wird.

„Durch eigene Arbeit hat die Klasse gezeigt, dass ihre Idee auch technisch umsetzbar ist“, so die Jury. Überdies sei das Projekt ein Beispiel für die sinnvolle Wiederverwendung von Wegwerf-Verpackungen. Besonders überzeugte die Jury, dass die Schüler eine Idee zum eigenen Nutzen erarbeitet hatten. Mit Hilfe der Lärmampel wird künftig zu viel Lärm im Klassenzimmer vermieden. Der zweite Platz ging an die Klasse 11 des Gymnasium Neu Wulmstorf.

Die Schüler entwickelten einen Thermobecher mit integrierter Getränke-Temperaturberechnung. Der Becher misst mit Hilfe dreier winziger Thermometer die Temperatur des Getränks, der Umwelt und die Körpertemperatur des Trinkenden. Mithilfe eines kleinen Chips im Becherboden wird aus diesen Daten die perfekte Temperatur des Getränks für die Konsumenten berechnet.

Die Drittplatzierten, die Schüler der Klasse 7d der Jesteburger Oberschule, entwickelten eine Ausgleichsfläche mit nachhaltiger Bepflanzung sowie Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten für heimische Tiere. Zuvor waren an ihrer Schule Bäume gefällt worden. Mit einem Sonderpreis wurde die Idee der Klasse 6b der Erich-Kästner-Realschule Tostedt geehrt. Die Schüler nutzen alte Jeans für neue Ideen und stellten aus den ausgetragenen Hosen Taschen her. Ein positives Beispiel für die Weiterverwendung aussortierter Kleidung, befand die Jury.

In zwei Jahren soll der Heiner-Schönecke-Preis zum zweiten Mal vergeben werden. Alle Schüler ab Klasse 7 im Landkreis Harburg sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Weitere Infos auf www.zukunftswerkstatt-buchholz.de/heiner-schoenecke-preis/.