Harburg . Die Sanierung der Bahnhöfe läuft, doch vielen Fahrgästen geht es nicht schnell genug. S-Bahn-Geschäftsführer stellt sich den Fragen der CDU.
Zwei Wochen lang waren die S-Bahnhöfe Harburg-Rathaus und Heimfeld wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Zwischen Neugraben und Harburg musste deshalb ein Busersatzverkehr eingerichtet werden. Dass man innerhalb von 14 Tagen einen 35 Jahre alten Tunnelbahnhof nicht komplett runderneuern kann, ist den meisten Harburgern klar. Aber nach zwei Wochen Verzicht haben viele etwas mehr Resultate erwartet, als sie vorfinden: „Das Erste, welches mir im neu gemachten Bahnhof Heimfeld auffällt: keine der beiden Rolltreppen funktioniert, die Wände sehen dreckig aus und die Luft ist derart staubig, dass ich mir beim Warten auf die Geisterbahn lieber ein Tuch vor die Nase gehalten habe. Aber der Fußboden wurde aufgehübscht. Immerhin etwas“, beschwert sich eine Nahverkehrsnutzerin im Facebook-Forum „Harburg live“.
In der Station Harburg Rathaus wird immer noch gearbeitet
In der Station Harburg Rathaus ist man noch nicht einmal so weit: Auf einer Bahnsteighälfte wird am Fußboden immer noch gearbeitet, während auf der anderen Seite bereits reger Zug- und Fahrgastverkehr herrscht. Zwar ist die Gesamtsanierung bis 2022 geplant, und die Heimfelder Rolltreppen sind ein Problemfall für sich, der von der DB „Station and Service“ außerhalb der Bahnhofssanierung – im Idealfall nämlich schneller – behandelt wird, aber dass nach der Sperrung jetzt auch noch die Rolltreppe zum Bahnsteig ausgefallen ist. ist psychologisch kein glückliches Signal an die Heimfelder.
Vor diesem Hintergrund wird sich Kay-Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn-Hamburg GmbH wahrscheinlich einiges anhören müssen, wenn er heute Abend beim politischen Stammtisch des CDU-Ortsverbands Harburg-Mitte zu Gast ist.
Dabei ist der Zustand der Bahnhöfe nicht einmal das eigentliche Thema, das die CDU mit Arnecke erörtern wollte. „Uns beschäftigt die Frage, wie man die Überlastung der S-Bahn weiter verringern kann“, sagt die Ortsverbandsvorsitzende und Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver. „Eine Verlängerung der U4 ist weiterhin eine grundlegende Forderung, jedoch zeitlich eine Perspektive der ferneren Zukunft. Durch die Umgestaltung des Knotens Harburg ergeben sich aber eventuell in der mittelfristigen Planung Chancen, die Situation positiv weiterzuentwickeln.“
Wettbewerb für die Fahrradstation
Ebenfalls heute Abend, im Regionalausschuss Harburg, geht es um die geplante Fahrradstation an der Hannoverschen Brücke westlich des Harburger Bahnhofs. Für deren Ausgestaltung soll ein Wettbewerb ausgelobt werden. Im ersten Tagesordnungspunkt werden die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs besprochen. Als zweiter Tagesordnungspunkt liegt noch ein zwei Jahre alter Antrag von SPD und CDU vor, der den geplanten Standort ablehnt und die Station in näher am Bahnhof fordert. Da hier jedoch keine Standorte gefunden wurden, dürfte zumindest die SPD mittlerweile von dem Antrag abrücken.