Hoopte/Zollenspieker. Die Erlebnis-Reederei Zollenspieker-Hoopte bringt Autos, Motorräder und Menschen über die Elbe. Warum sich der Chef über den Verkehrsfunk ärgert.

Wenn am Freitag, 1. März, gut einen Stunde vor Sonnenaufgang der Tag heraufdämmert, wird die Fähre bereit sein. Die „Hoopter Möwe2“ wird um Punkt sechs Uhr in Hoopte mit Kurs auf das gegenüber liegende Ufer Fahrt aufnehmen und dann im Zehn-Minuten-Modus über die Elbe pendeln. Dariusz Bednarkiewicz, der Chef der Erlebnis-Reederei Zollenspieker-Hoopte, wird an Bord sein, einer seiner Schiffsführer am Steuer auf der Brücke stehen. Die Saison der einzigen Hamburger Autofähre beginnt wieder. Bereits seit Mittwoch liegt die „Möwe“ an ihrem Fähranleger wenige hundert Meter vom Stöckter Hafen entfernt.

Die Fähre „Hoopter Möwe““ wird von Freitag, 1. März, an wieder über die Elbe pendeln
Die Fähre „Hoopter Möwe““ wird von Freitag, 1. März, an wieder über die Elbe pendeln © Rolf Zamponi

Nachdem im vergangenen Jahr die Preise für die Überfahrt leicht gestiegen waren, bleiben sie in diesem Jahr konstant. Für eine Strecke kostet ein Pkw mit Fahrer 4,50 Euro, Motorräder kosten einschließlich des Bikers 3,50 Euro. Grundsätzlich sind für jede weitere Person zwei Euro zu entrichten. Dieselbe Summe müssen Spaziergänger zahlen, wenn sie mit der Fähre über die Elbe wollen. Wer häufig zwischen Hamburg und Niedersachsen pendelt, kann ein Zehner-Karte mit 20 Prozent Rabatt oder gar eine 50er-Karte mit 30 Prozent Rabatt kaufen.

Eine zweite Fähre steht bei großen Andrang bereit

Bei Hochbetrieb wird Bednarkiewicz auch seine zweite, kleinere Fähre, die „Spieker Möwe“ in Fahrt bringen. Solche Situationen treten häufig ein, wenn es auf der Autobahn 1 zu Staus kommt. „Allerdings fehlen weiterhin Schilder auf der Autobahn, die auf unsere Linie verweisen, um so die Elbe zu queren und die Straßen zu entlasten. Der Verkehrsfunk weist zudem nicht auf uns hin“, ärgert sich Bednarkiewicz seit Jahren. Dagegen gibt es aber Hinweise auf die Fährverbindung zwischen Glücksstadt und Wischhafen.

In der Erlebnis-Reederei mit Zentrale in Seevetal halten sich die Umsätze der Fähren inzwischen mit denen der Erlebnisfahrten und dem Chartergeschäft die Waage, versichert der Reederei-Chef. Zahlen nennt er jedoch nicht. Nur so viel: Auch im vergangenen Jahr wurde wieder eine sechsstellige Summe in die Flotte investiert, etwa für die Aufhängung der Klappen an der „Hoopter Möwe“. Derzeit wird an der Einführung eines Kassen-Systems gearbeitet, über das künftig die Zahl der Nutzer der Fährlinie gezählt werden sollen. Ziel ist, es noch in diesem Jahr einzuführen. „Es muss aber auch bei schlechtem Wetter funktionieren und für die Abrechnung kompatibel sein“, sagt Bednarkiewicz.

In der Saison sind zwei Fahrgastschiffe unterwegs

Flotte der Erlebnisreederei Zollenspieker-Hoopte
Flotte der Erlebnisreederei Zollenspieker-Hoopte © Rolf Zamponi

Für ihre Ausflugsfahrten setzt die Reederei weiter das Flaggschiff „Käpt. Kudd’l“ und die kleinere „St. Nikolaus“ ein. Neu sind in diesem Jahr neben Klassikern wie Fahrten zum Hafengeburtstag oder zu den Hamburg Cruise Days, Abendfahrten unter den Themen Karibik oder Griechenland oder auch ein sommerlicher Grillabend an Bord bei einer Schiffstour durch den Hamburger Hafen. Eine musikalische Zeitreise bietet die Band „8 to the Bar“ an drei Sonnabenden im Juni, Juli und August. Geplant ist auch, Fahrten zu den beiden für Hamburg angekündigten Schiffstaufen der „Hanseatic Nature“ und der „MSC Grandiosa“ zu organisieren.

Zwei Tage der Offenen Tür

Zum dritten Mal wird es am Sonnabend und Sonntag, 30. und 31. März, kurz nach dem Saisonauftakt für die Fahrgastschiffe, zwei aufeinander folgende Tage der Offenen Tür geben. Geplant sind sie jeweils von zwölf bis 17 Uhr am Ponton Hoopte. An Bord können sich die Besucher bei Kaffee und Kuchen über den Service an Bord informieren. Alle Tische auf den beiden Fahrgastschiffen werden dabei unterschiedlich eingedeckt sein.

Ende November wird die Fährsaison wieder zu Ende gehen. Die letzte Fähre ab Hoopte wird am 30. November um 19.50 Uhr ablegen. Zehn Minuten später geht es dann zurück nach Niedersachsen – in die Winterpause für die Flotte und zurück in den Stöckter Hafen.