Harburg. 3falt und Kulturtage Süderelbe sind für den Stadtteilkulturpreis nominiert. „Marias Ballroom“ unter den zehn beliebtesten Musikclubs.
Harburg findet nördlich der Elbe keine Beachtung? Im Kulturbereich stimmt das nur bedingt: Gleich zwei Projekte aus dem Bezirk Harburg gehören zu den zehn Nominierten für den Hamburger Stadtteilkuturpreis: Die „Kulturtage Süderelbe“ und das Erprobungsprojekt „3falt“, das die Umnutzung der Dreifaltigkeitskirche in der Harburger Altstadt zu einem Kulturzentrum ausprobiert.
Außerdem hat „Marias Ballroom“ es in die Bestenliste der zehn beliebtesten Livemusik-Spielstätten geschafft, die das Hamburger Szenemagazin Oxmox jährlich aufstellt. Dort findet sich der Club aus dem Phoenix-Viertel in einer Liga mit der Barclaycard-Arena, der Großen Freiheit 36 und dem „Grünspan“.
Heiko Langanke, Sprecher der Initiative „Südkultur“, die einerseits an der 3falt beteiligt ist, und der anderseits sein Ballroom als Mitglied angehört, ist hoch erfreut: „Das ist doch mal geballte Anerkennung für die Kulturarbeit im Hamburger Süden“, sagt er.
„Mit dem Hamburger Stadtteilkulturpreis werden Projekte und Programme gewürdigt, deren Konzeption, Umsetzung und Resonanz besondere Qualität zeigen und die besonders geeignet sind, als anregendes Beispiel auf Initiativgruppen auch in anderen Stadtteilen zu wirken“, heißt es auf der Homepage des Konsortiums aus privaten Stiftungen, Vereinen und der Kulturbehörde, das den Preis ins Leben gerufen hat. Dabei sind unter anderem die Alfred-Toepfer-Stiftung und die Patriotische Gesellschaft.
Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert und wird von einer unabhängigen Jury vergeben. Ihr gehören Robert Hillmanns vom Düsseldorfer Kulturzentrum zakk sowie Hella Schwemer-Martienßen von den Bücherhallen Hamburg und Ellen Ahbe von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren an.
Die Preisverleihung findet im April statt. Möglich ist, dass das Projekt 3falt dann beendet ist oder pausiert. Die Anhandgabe der Kirche zur Erprobung der Kulturarbeit endet am 28. Februar, danach will der Hausherr, die Trinitatis-Gemeinde, entscheiden, wie es weitergeht. Und trotz der Anerkennung aus Hamburg: Eine spürbare und offiziell ausgesprochene Rückendeckung durch die Harburger Bezirkspolitik hat es bislang nicht gegeben, obwohl diese nicht müde wird, mehr Förderung für die Stadtteilkultur aus Hamburg einzufordern. „Wir bleiben optimistisch, was die 3falt angeht“, sagt Langanke.
Das Kulturhaus Süderelbe, für seine Kulturtage 2018 ebenfalls nominiert, plant derweil bereits die Süderelbe Kulturtage 2019. Das Preisgeld käme da sehr gelegen.