Finkenwerder. Finkenwerders Steendiek-Kreisverkehr ist effektiv aber trist. Das will ein Verein ändern: Auf der Insel soll ein Kutternachbau stranden

Als der „Steendiek-Kreisel“ am Finkenwerder Markt geplant wurde, waren die meisten Finkenwerder skeptisch: Sie befürchteten, dass dieser Knotenpunkt eher mehr als weniger Stau im Finkenwerder Zentrum verursachen würde. Seit der Eröffnung im Mai 2017 ist diese Sorge verflogen. Die Finkenwerder stört jetzt nur noch eines an dem Kreisverkehr, der wegen seiner langen Form nicht wirklich an einen Kreis erinnert, sondern – um in Finkenwerder Sprachbildern zu bleiben – eher an eine Seezunge: Die Mittelinsel ist so kahl, dass sie die Einheimischen langweilt und peinlich berührt.

Die Gestaltung der Innenfläche ist schon des Öfteren Thema im Regionalausschuss Finkenwerder gewesen und das Gremium lobte einen Ideenwettbewerb aus. „Ein von vielen Finkenwerdern vorgeschlagenes Gestaltungsmotiv fand sich in der Nachbildung eines Finkenwerder Hochseekutters, in Erinnerung an die den Stadtteil lange prägende, traditionsreiche Seefischerei“, sagt Ralf Neubauer (SPD), Vorsitzender des Regionalausschusses.

Diese Idee könnte bald umgesetzt werden. Im Stadtteil befindet sich der Verein „Maritimes Finkenwerder e.V.“ in Gründung, der den Bau einer solchen Nachbildung betreiben und ihre Unterhaltung übernehmen möchte. „Wegen der Größe des Kreisels können wir kein Schiff in Originalgröße nehmen, sondern müssen eine maßstabsgerechte Nachbildung bauen lassen“, sagt Neubauer.

Die Kosten allein für den Bau des nachgebildeten Kutters belaufen sich nach ersten Schätzungen auf etwa 62.000 Euro. Eine erste Hürde hat das Projekt genommen: 50.000 Euro sagte die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zu. Die Kosten für Aufstellung und für Unterhaltung will der Verein mit Spenden finanzieren, die zu großen Teilen bereits zugesagt sind.