Harburg. Kulturinitiative muss Ende Februar die alte Kirche wieder räumen. Danach entscheidet die Gemeinde, was geschieht
Die Kulturinitiative 3falt kann die Dreifaltigkeitskirche nur noch bis Ende Februar nutzen. Danach will die Kirchengemeinde St. Trinitatis entscheiden, was mit dem denkmalgeschützten Gebäude geschehen soll. Entweder die Initiative kann das defizitäre Gotteshaus weiter nutzen oder es muss abgerissen werden. Im Wesentlichen hängt das davon ab, ob das Projekt 3falt die hohen Kosten aufbringen kann, die mit dem Gebäude verbunden sind.
Aus der Bezirksversammlung hatte es schon Signale gegeben, dass von hier keine finanzielle Unterstützung zu erwarten ist. „Es gibt im Stadtteilkultur-Etat keine Möglichkeit, Betriebskosten zu fördern. Die machen aber den größten Teil der Kosten aus“, sagt Ralf-Dieter Fischer (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit.
Eine Möglichkeit, die Kirche als Kulturstätte zu finanzieren, wäre ihre Aufnahme ins Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) für die Harburger Innenstadt. Im RISE-Entwicklungskonzept ist die Revitalisierung der Kirche auch als „Perspektivprojekt“ aufgeführt. Für die Fraktion der Linken in der Bezirksversammlung ist dies Anlass zu eine Anfrage an die Verwaltung: Die Linken wollen wissen, welche weitere Entwicklung den RISE-Verantwortlichen vorgeschwebt hätte, als sie das Konzept schrieben, ob mit der Kirchengemeinde gesprochen worden sei, ob schon Geld dafür eingeplant ist und ob es überhaupt ein anderes Konzept gibt als das der Initiative 3falt.
In der 3falt selbst wird heute Abend noch ein neues Projekt gestartet: Die „Kunstleihe“, eine Art Leihbibliothek für Bilder und Skulpturen. „Die Kunstleihe hatten wir schon unabhängig von der 3falt geplant“, sagt Heiko Langanke, Sprecher der Initiative „Südkultur“. „Sollte die 3falt scheitern, kann die Kunstleihe auch woanders weitergeführt werden.“