Winsen. Online oder persönlich: Kunden sollen alle Leistungen überall erhalten – dafür ist ab Herbst Ulrich Stock als neuer Vorstand zuständig.
Zum letzten Mal hatte Cord Hasselmann die Presse zum Jahresgespräch der Volksbank Lüneburger Heide eG geladen: Im Sommer geht der langjährige Vorstand in den Ruhestand – und gab gestern offiziell bekannt, dass Ulrich Stock, derzeit noch Vorstand der Volksbank Bamberg, nach Winsen wechseln wird. Für ihn wurde das Ressort „Omnikanal“ geschaffen – ein Aufgabenfeld, dem die Volksbank Lüneburger Heide große Bedeutung beimisst: Die meisten Kontakte kommen heute über das Internet zustande, dennoch legen die Kunden Wert auf persönliche Beratung. Omnikanal heißt daher: Gleichgültig, auf welchem Wege der Kunde zur Bank kommt – eine „fallabschließende Bearbeitung“ seiner Angelegenheit ist gewährleistet. Wichtiger Bestandteil ist das neue Dialogcenter, das in Nenndorf und Soltau eingerichtet wird. Dort können Kunden montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr anrufen und ihr Anliegen vorbringen. „Das Dialogcenter ist mit unseren eigenen Fachkräften besetzt“, betont Nenndorfs Regionaldirektor Hartmut Stehr.
Gleichwohl sieht es Cord Hasselmann als wesentliche Aufgabe der Bank an, bei den Menschen vor Ort zu sein. Die Volksbank Lüneburger Heide setzt auch 2019 ihr Konzept fort, ihre Filialen an den frequenzstarken Standorten zu stärken. „Am Freitag wurde der Grundstein für den Neubau der Filiale Salzhausen gelegt, die im Zentrum anstelle der alten Filiale errichtet wird“, berichtete Prokurist Hans-Peter von Elling. In Lüneburg wurde 2018 die Filiale Ilmenaugarten eröffnet, die am Eingang zum gleichnamigen Neubaugebiet liegt.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlief auch 2018 positiv, trotz der weiterhin niedrigen Zinsen. Die Bilanzsumme stieg von 3,1 auf 3,3 Milliarden Euro an, das Kreditvolumen von 1,7 auf fast 1,9 Milliarden Euro, die Einlagen betragen 2,6 Milliarden Euro (plus 6,6 Prozent). Zudem begrüßte die Volksbank mehr als 5000 weitere Genossenschaftsmitglieder, insgesamt sind es jetzt gut 75.600.
Die Nachfrage nach Krediten ist dank niedriger Zinsen weiterhin gut. Hinter dem Zuwachs von 120 Millionen Euro stehe ein herausragendes Neugeschäft bei hohen Tilgungen bestehender Kredite. „Der Traum vom Eigenheim ist ungebrochen – aber wir sagen auch mal nein“, betonte Cord Hasselmann angesichts der Preise von einer halben Million Euro und mehr für ein Einfamilienhaus in der Region. Bei den Gewerbekunden sei die Nachfrage nach Investi-tionskrediten ungebrochen. Er und seine Vorstandskollegen Stefanie Salata und Gerd-Ulrich Cohrs seien mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden – die Mitglieder könnten mit einer Dividende ähnlich der des Vorjahres rechnen.