harburg. Im Hamburger Süden soll in diesem Sommer weniger saniert werden als im Stau-Jahr 2018. Doch manche Baustelle könnte Probleme machen

Harburgs Autofahrer können 2019 ein wenig durchatmen: Von den Autobahnbaustellen, die für dieses Jahr eigentlich geplant waren, werden nicht alle auch in diesem Jahr verwirklicht. Das betrifft vor allem die A7. Sie soll zwischen Heimfeld und Waltershof um je eine Spur pro Fahrtrichtung breiter werden. Die Schwierigkeit dabei: Die A7 steht hier über 3,8 Kilometern als längste Straßenbrücke Deutschlands – Bauwerksnummer: K20 – auf Stelzen. Die Planer der Brücke haben aber schon vor mehr als 50 Jahren an heute gedacht, und Platz für den Ausbau gelassen. Wenn es losgeht, wird die prägnante Lücke zwischen den Spuren geschlossen.

Geplant war der Baubeginn für das kommende Frühjahr. Allerdings verlief das Genehmigungsverfahren nicht so schnell, wie der Landebetrieb Straßen Brücken und Gewässer (LSBG) gedacht hatte. „Wir rechnen jetzt damit, dass wir 2020 anfangen können“, sagt LSBG-Verkehrskoordinatorin Karin Fischer.

Ganz baustellenfrei bleibt der Weg von Süden zum Elbtunnel allerdings auch 2019 nicht. Das kurze Stück der A 7 zwischen Waltershof und dem Tunnel – eine eigenständige Brücke mit der Nummer K30 – ist so verschlissen, dass es komplett neu gebaut werden muss. Um Megastaus zu vermeiden, will der LSBG den Verkehr weiter auf drei Spuren je Richtung fließen lassen. „Darum sind wir in diesem Jahr damit beschäftigt, Behelfsdämme aufzuschütten“, sagt Franke. „Über diese Dämme sollen Ersatzfahrspuren verlaufen.“

Bestehen bleibt deshalb die Verschwenkung der Fahrspuren auf der so genannten „Megastütze“ an der Anschlussstelle Waltershof, auf der die Brücken K20 und K30 aneinander anschließen und auf der die Auf- und Abfahrtsrampen liegen. Hier hatte der LSBG schon einige Bautechniken erprobt, die später bei der Verbreiterung der K20 zum Einsatz kommen sollen, beispielsweise as Ein-und Ausfädeln des Baustellenverkehrs in den fließenden Verkehr und die Verbreiterung der Brücke unter laufendem Verkehr. Beides klappte zufriedenstellend, so dass man ab 2020 verkehrsschonend bauen kann.

Für Irritationen hatten schon in den ersten Tagen des neuen Jahres die Schilderbrücken über der A7 gesorgt: Auch bei freier Autobahn zwischen Fleestedt und Elbtunnel zeigten sie oft eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h an. „Das liegt daran, dass das System die Verkehrslenkung für die gesamte Hamburger A7-Strecke übernimmt“, erklärt Susanne Meinecke, Sprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. „Und manchmal ist der Verkehr in Stellingen oder Schnelsen so dicht, dass die Autos schon in Harburg langsamer fahren müssen, um dann später nicht zu stark abbremsen zu müssen und Rückstaus zu verursachen. Das sieht man natürlich nicht ein, wenn man vorher schon von der Autobahn abfahren möchte.“

Auch an der A1 waren für 2019 Sanierungsarbeiten angekündigt worden. Diese konnten allerdings schon 2018 beendet werden. Umso besser: Weiter nördlich an der A1, zwischen Billstedt und Öjendorf, wird im nächsten Jahr schwer in den Verkehr eingegriffen. Eine baustellenfreie A1 in Wilhelmsburg dient dann als Pufferzone.

Auf alle Fälle saniert wird hingegen die Harburger Stadtautobahn A 253. Nachdem 2018 die Fahrtrichtung Norden betroffen war, ist jetzt die Fahrtrichtung Süden dran. Ab dem 22. Februar ist die Abfahrt Wilstorf gesperrt. Auch die Hohe Straße ist dann wieder dicht. Geplantes Ende der Bauarbeiten ist Anfang August. Allerdings musste der LSBG seine angekündigte Bauzeit schon bei der Sanierung der ersten Hälfte um einen Monat überziehen. Nach der Sanierung hat Harburg übrigens keine nagelneue Stadtautobahn, sondern gar keine mehr. Die Autobahn wird dann, gut 30 Jahre nach ihrer Eröffnung, zur Bundesstraße B75 herabgestuft.

Im weiteren Verlauf wird die B75 zur Wilhelmsburger Reichsstraße und die soll Ende 2019 soweit fertig verlegt sein, dass der Verkehr auf der neuen Trasse parallel zur Bahn verläuft. Dann, so verspricht Susanne Meinecke, wird zwischen den Elbbrücken auch wieder Tempo 80 erlaubt sein.

Erst einmal bestehen bleibt allerdings die Ampelregelung an der Anschlussstelle Wilhelmsburg Süd. Denn erst, wenn die Verschwenkung hier an die alte Trasse angeschlossen ist, kann die Kornweide-Brücke erneuert werden, deren Umleitungsverkehr derzeit die Autobahn mit einer Ampel kreuzt. Ab 2020 gilt wieder freie Fahrt.