Seevetal. Der 91-jährige Ex-Fußballspieler und -Trainer wird von einem Auto tödlich verletzt. Eine Verletzung stoppte einst seine HSV-Karriere.

Der in Sportler- und Fußballerkreisen bekannte und geschätzte Werner „Seppel“ Weiß ist im Alter von 91 Jahren bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Er war am Freitagabend auf dem Heimweg von einer Seniorenfeier in Seevetal-Meckelfeld von einem Auto angefahren worden.

Wie die Polizei in Harburg mitteilte, wollte er gegen 18.25 Uhr über die Glüsinger Straße gehen, als er vom abbiegenden Auto einer 44 Jahre alten Seevetalerin erfasst wurde. Sowohl für die Autofahrerin, die von der Straße Am Saal kam, als auch für Werner Weiß zeigte die Ampel offenbar Grün. Der 91-Jährige wurde bei dem Unfall schwer verletzt und starb noch an der Unfallstelle. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass die Autofahrerin den Mann übersehen hat.

Werner Weiß führte zahlreiche Mannschaften zu Meistertiteln

Werner Weiß war seit 1957 Fußballtrainer und führte zahlreiche Mannschaften aus Harburg Stadt und Land zu Meistertiteln. Mehr als 25 Jahre engagierte er sich zudem im Projekt „Fußball für Strafgefangene“. Für sein jahrelanges Engagement wurde Werner Weiß mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ sowie der silbernen und goldenen Ehrennadel des Hamburger Fußball-Verbandes. Bis zu seinem 83. Lebensjahr spielte er selbst noch in Meckelfeld Fußball.

Als aktiver Spieler war Weiß auf dem Sprung in den bezahlten Fußball. 1952 unterschrieb er einen Vertrag beim HSV, bevor ihn eine Knieverletzung stoppte. Nach nur einem Jahr wurde deshalb der Vertrag aufgelöst. In der Folge blieb Weiß für den Harburger Turnerbund in der damaligen Oberliga aktiv.

Seine wesentlich größere Fußballkarriere absolvierte Werner Weiß als Trainer. Die begann im Lebensalter von 28 Jahren. Zunächst als Talentsucher auf Bezirksebene für die Jugendauswahl des Hamburger Fußball-Verbands (HFV). Und als er 1957 seine Trainerprüfung beim einstigen Verbandstrainer Martin Wilke ablegte, konnte der Weiß gleich gebrauchen und vertraute ihm die Jugendauswahl an.