SEEVETAL. Matthiesist mit seinem Neubau derzeit voll im Plan. Im Oktober 2019 soll eröffnet werden: Mit mehr Fläche und einem großen Restaurant.
Carsten Matthies ist zufrieden. Die Arbeiten am neuen Gartencenter kommen gut voran, das trockene Wetter im Sommer und Herbst hatte einen großen Anteil daran, dass der Zeitplan bisher eingehalten werden konnte. „Was das angeht, war es ein super Baujahr“, sagt er.
Im vergangenen Februar haben die ersten Arbeiten am Neubau an der Hittfelder Landstraße begonnen, im kommenden Februar hofft er nun, das Ende der Arbeiten absehen zu können. „Dann wissen wir, ob die Eröffnung wie geplant im Oktober 2019 möglich ist.“ Spätestens, so Matthies, soll aber im Frühjahr 2020 alles fertig sein.
Als Geschäftsführer weiß er, dass Geduld erforderlich ist. Bei einer 111-jährigen Firmengeschichte ist das Zeitliche eben relativ. So war er im Jahr 2015 etwa noch davon ausgegangen, den Neubau 2018 eröffnen zu können.
Dann rückte das Datum immer weiter nach hinten, zuletzt war es die Autobahnsanierung am Maschener Kreuz, die dafür sorgte, dass der geplante Bau des Kreisels an der Kreuzung Hittfelder Landstraße/Emmelndorfer Straße, der wiederum für die Erschließung des Gartencenters nötig ist, erst später angegangen werden kann. Im kommenden Frühjahr soll der Kreisel nun kommen.
Derzeit sind die Bauarbeiter dabei, im hinteren Bereich des Gebäudes, Richtung Emmelndorfer Straße, die Betonmauern hochzuziehen. „Dort werden zwei Etagen entstehen“, so Matthies. Unten soll größtenteils das Lager sein, oben wird neben den Gartenmöbeln vor allem der Restaurantbereich einziehen – das neue, vergrößerte Herzstück des Hauses. Können die Besucher am jetzigen Standort an der Straße „An der Reitbahn“ auf 60 Sitzplätzen eine Auszeit vom Einkaufstrubel nehmen, wird es im Neubau 200 Sitzplätze geben.
Eine eigene Küche soll eingebaut werden, damit den Gästen nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch ein Mittagessen serviert werden kann. Von einer großen Sonnenterrasse aus können sie den Blick bis zum Hittfelder Schulzentrum und darüber hinaus schweifen lassen.
„Wir wollen Emotionen liefern“, umreißt Matthies das Konzept, mit dem er die Kunden in Zeiten des immer stärker werdenden Onlinehandels an sein Haus binden will. Riechen, fühlen, schmecken, sehen, das alles soll man bei Matthies können. Wesentlich dafür ist die Vergrößerung der Verkaufsfläche von derzeit 10.000 auf rund 17.000 Quadratmeter. Die Produkte können so viel luftiger und prominenter präsentiert werden.
Geht man über die Baustelle, ist das zukünftige Aussehen des neuen Gartencenters bereits zu erahnen. Der vordere Teil, der wie ein Gewächshaus aussehen soll, ist schon teilweise verglast. „Für die rechte Seite warten wir noch auf den Glaser“, berichtet Matthies. Vom Haupteingang aus wird eine Treppe direkt in den oberen Bereich zum Café hinaufführen, rechterhand geht es zu den Beet- und Balkonpflanzen, daran wird sich der Außenverkauf anschließen.
Von dort aus geht es ins Motorland hinüber, das von der Westseite her über einen separaten Eingang erreicht werden kann. So müssen Kunden, die beispielsweise für Reparaturen ihrer Geräte herkommen, vorher nicht durch den ganzen Markt gehen. In der Mitte des Hauses, wo die Treppen nach oben führen, sollen zukünftig Deko-Artikel verkauft werden. Im östlichen Bereich schließen sich Zimmerpflanzen sowie der Zoo- und Aquaristik-Bereich an.
Mehr als 500 Parkplätze sollen dafür sorgen, dass die Besucher nicht lange nach einem Stellplatz für ihr Auto suchen müssen. Zusätzlich werden rund 200 Park-and-Ride-Parkplätze für Bahnpendler geschaffen. „Wir planen außerdem Elektrotankstellen“, sagt Matthies. Bisher geht er nicht davon aus, dass die Pendler auch seine Kundenparkplätze zuparken werden. Sollte das aber doch der Fall sein, will er sich eventuell ein Ticketsystem überlegen.
Die Zufahrt soll über die Emmelndorfer Straße und die derzeit in Bau befindliche Verlängerung der Gustav-Becker-Straße in südliche Richtung erfolgen. Außerdem sind Bauarbeiter derzeit dabei, an der Straße „Am Bahnhof“ Entwässerungskanäle zu errichten.
Bleibt die Frage, was aus dem bisherigen Firmensitz im Hittfelder Südosten wird, wohin Matthies erst 1999 von der Hittfelder Schulstraße gezogen war. „Wir wisse noch nicht, was wir machen. Eventuell wollen wir das Gebäude verkaufen“, sagt er. Konkrete Pläne werde es erst dann geben, wenn ein Umzugstermin feststeht.
Auch die Frage, ob das neue Gartencenter nicht zu nah an den Konkurrenten von Ehren herangerückt ist, der nur wenige Kilometer weiter Richtung Westen an der Autobahnabfahrt Marmstorf sitzt, sieht Matthies entspannt. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt er. Und außerdem habe man den neuen Standort schon vor mehr als 20 Jahren ins Auge gefasst.
Straßensperrungen am Bahnhof Hittfeld
Die Anbindung des Gartencenters erfolgt über die Emmelndorfer Straße und die neue Verlängerung der Gustav-Becker-Straße.
Bis zum 14. Dezember wird es aufgrund der Bauarbeiten eine halbseitige Sperrung der Emmelndorfer Straße mit Ampelschaltung geben. Für circa zwei Tage wird es zu einer Vollsperrung kommen.
Seit Wochenanfang wird zudem der Einmündungsbereich der Straße „Am Bahnhof“ und der Gustav-Becker-Straße hergestellt. Der Bahnhof Hittfeld wird deshalb voraussichtlich bis 14. Dezember nur noch von Norden her über die Bürgermeister-Reichel-Straße anfahrbar sein.