Harburg. Hundewiese, Waldspielplatz, Rundweg: Landschaftsarchitektin stellt Konzepte für die 15 Hektar große Grünanlage vor

Nachdem die Flüchtlingsunterkunft schon länger als ein Jahr abgebaut ist, rückt der Schwarzenberg wieder in den Fokus der Stadtplaner und Kommunalpolitiker – nicht nur der Platz auf dem Hügel, sondern auch der ganze Park am Nordhang des Bergs. Auf dem Berg soll ein Spiel- und Sportband die Harburger zum geordneten Bewegen bewegen, wo sie vorher eher hier und da joggten, bolzten und boulten. Die verschiedenen Denkmale auf dem Platz sollen zudem saniert werden, fordert die CDU in einem Antrag an die Bezirksversammlung. Und am Hang planen die Landschaftsarchitekten des Büros Hahn, Hertling, von Hantelmann eine neue Übersichtlichkeit. Das erste Konzept dafür stellte Büropartnerin Ute Hertling im Regionalausschuss Harburg vor.

„Der Schwarzenberg-Park hat ein großes Potenzial“, sagt die in Kopenhagen und Berlin ausgebildete Landschaftsarchitektin, „aber viel davon wird nicht genutzt.“

Dies könne man allerdings mit einfachen Mitteln ändern, sagt sie. Was der Park vor allem bräuchte, sei Struktur. „Wenn man sich vom Platz weg in den Park begibt, erschließt sich die Wegeführung nicht“, sagt sie. „Die ist nämlich regelrecht verwirrend. Selbst wir als erfahrene Landschaftsplaner haben uns darin das eine oder andere Mal verlaufen. Die Wege, die in der letzten aktuellen Flurkarte eingezeichnet sind, sind zum Teil nicht mehr existent, dafür sind andere entstanden.“

Einen historischen Grundplan aus der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts, als Major Ferdinand von Bissing den Park nach dem Motto „einfach mal machen“ anlegen ließ, gibt es nicht. Die Landschaftsarchitekten kartierten selbst und fanden ein Gewirr aus Wegen und Flächen vor. „Darunter waren auch Parkeingänge und - ausgänge, bei denen sich heute nicht mehr erschließt, woher ihre Benutzer überhaupt kommen“, sagt Hertling.

Für die bessere Orientierung könne man auf einige dieser Eingänge sicherlich verzichten. Die meisten Wege hingegen könnten bleiben. „Aber es sollte einen Hauptweg geben, der als Rundweg angelegt ist und die Nutzer über eine feste Wegdecke aus Klinker oder Asphalt einmal an den wichtigsten Teilen des Parks vorbeiführt.“

Auf seinen 15 Hektar hat der Park nämlich verschiedene Landschaftszonen: Zwei Buchenhaine, einen Kiefernhain, einen großen Rhododendrongarten, zwei Spielplätze, einen See, ein Rückhaltebecken. „Diese muss man aber schärfer herausarbeiten, damit sie besser wahrgenommen werden“, sagt Hertling. „Und das gleiche gilt für die Sichtachsen.“

Einer der beiden Spielplätze, der so genannte Haspa-Spielplatz am Helmsweg, macht den Landschaftsarchitekten Kummer. „Er wirkt wenig benutzt“, sagt Hertling. „Er befindet sich meist im Schatten und liegt ungünstig für fast alle Parkbesucher. Wir würden dafür plädieren, diesen Spielplatz aufzugeben und dafür den Waldspielplatz aufzuwerten. Dann hätte man mit dem Waldspielplatz einen echten Anziehungspunkt, der auch am Rundweg liegt. Auf der Fläche des alten Haspa-Spielplatzes könnte man eine Hunde-Auslauffläche ausweisen. So etwas fehlt am Schwarzenberg und hier würde es kaum jemanden stören.“

Auf offene Ohren bei der CDU dürfte Hertlings Aussage gestoßen sein, dass auch die Denkmäler des Schwarzenbergs besser herausgestellt werden müssten. Gerade hatten die Christdemokraten nämlich einen Antrag an die Bezirkssammlung gestellt, der fordert, die Zustände der Denkmale hier zu erfassen und die Monumente gegebenenfalls zu sanieren. CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer schwebten dabei hauptsächlich das Bissing-Denkmal und der Kaiserbrunnen vor. Hertling und ihre Partner fanden noch mehr. „Dazu gehören auch der jüdische Friedhof und der Soldatenfriedhof“, sagt sie, ebenso, wie die Beutekanone am Nordhang.“

Wie lange ein Umbau dauern und was er kosten würde, konnte Ute Hertling noch nicht abschätzen. Erst einmal ging es darum, was ihr Büro sich vorstellen kann. Was davon umgesetzt werden soll, entscheidet die Bezirksversammlung.