Harburg/Ehestorf. Die wichtige Verbindungsstrecke sollte 2019 monatelang komplett gesperrt werden. Nun gibt es neue Pläne.

Anwohner beschwerten sich massiv, Gastronomen prostestierten, das Kiekeberg-Museum fühlte sich abgeschnitten genau wie die Rudolf-Steiner-Schule – und mit etwas Verspätung zeigte sich auch die Harburger Bezirkspolitik entsetzt über die Pläne der Hamburger Verkehrsbehörde: Um Geh- und Radwege, Fahrbahn und Leitungen zu sanieren, wollte die, oder genauer ihr Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), von März bis Ende des kommenden Jahres den Ehestorfer Heuweg komplett sperren. Ein zweites Mal, denn bereits seit Sommer ist die wichtige Verbindungsstrecke zwischen Bundesstraße 73 und der niedersächsischen Gemeinde Rosengarten für Vorarbeiten gesperrt.

Der massive Druck zeigte jetzt Wirkung: Am Donnerstag informierte die Behörde über wesentliche Planänderungen. „Man muss auch lernbereit sein“, räumte LSBG-Planer Carsten Butenschön ein.

Jetzt soll an der Straße nicht mehr monatelang in einem Stück gearbeitet werden, sondern die Bauarbeiten werden in zwei Abschnitte und zwei Zeiträume geteilt. Bei dem ersten Bauabschnitt soll der kleinere, südliche Teil von etwa 450 Meter Länge an der Landesgrenze in Arbeit sein.

Der Abschnitt wird dann nach derzeitiger Planung von März bis September 2019 gesperrt, lediglich Pflegedienste mit einem Passierschein können dort dann durchfahren. Die meisten Anlieger, die Schule und auch Gastrobetriebe seien dann aber von der B 73 aus ohne Einschränkungen zu erreichen.

Allerdings lassen sich Ziele im Rosengarten auch bei dieser Variant von der B 73 aus nicht direkt anfahren. Der nächste Bauabschnitt soll dann ein Jahr später erfolgen. Die etwa 1,5 Kilometer lange Strecke von Bundesstraße bis zur Schule wird nun von März bis November 2020 saniert. Anders als bei der ursprünglichen Planung sollen Gastrobetriebe sowie Anlieger-Grundstücke frei und jederzeit anfahrbar sein, müssen sich aber einen Fahrstreifen mit den Baufahrzeugen teilen.

Zur Schule soll es einen Busdienst geben, die Details dazu müssten noch geklärt werden, hieß es. Von der Landesgrenze aus wird der dann bereits sanierte Abschnitt bis zur Schule und den dort benachbarten Gastrobetrieben normal befahrbar sein.

Eine Durchfahrt von der B 73 bis nach Niedersachsen oder umgekehrt bleibt aber (mit Ausnahme von Pflegediensten) weiter nicht möglich. Das Ganze auf eine Kurzformel gebracht: Der untere, nördliche Teil der sonst immerhin täglich von 10.000 Kfz befahrenen Straße soll weiter nutzbar sein, wenn auch 2020 mit Einschränkungen. Die Verbindung zwischen Bundesstraße und der Gemeinde Rosengarten bleibt aber faktisch weitgehend gekappt.

Ursprünglich wollte man die Straße in einem Zug sanieren, weil 2020 auch dringende Sanierungsarbeiten an der Bremer Straße anstehen – ebenfalls eine wichtige Verbindungsstraße im Hamburger Süden. Nun soll sich die Instandsetzung der Bremer Straße um ein Jahr verschieben. „Wir können wohl mit dieser Lösung leben, wenn sie denn auch so tatsächlich umgesetzt wird“, sagte in einer ersten Reaktion der Chef des Hausbrucher Jägerhofs, Thomas Soltau, der den Protest gegen die Sperrung maßgeblich mit angeschoben hatte. Ob man aber in der Gemeinde Rosengarten ebenfalls damit zufrieden sein kann, bezweifele er aber.