Harburg. Neue Ausstellung „Margiana“ im Archäologischen Museum zeigt Funde aus Gonur Depe in Turkmenistan.

Margiana – diese historische Landschaft im Osten Turkmenistans war vor rund 5000 Jahren die Wiege einer faszinierenden Hochkultur der Bronzezeit. Zum ersten Mal widmet sich ein groß angelegtes Ausstellungs- und Kooperationsprojekt den archäologischen Zeugnissen dieser geheimnisvollen Kultur. Im Zentrum der Schau stehen von November an sensationelle Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen und Forschungen in Gonur Depe auf Vermittlung durch das Archäologische Museum Hamburg und unter Beteiligung des Deutschen Archäologischen Instituts. Für Fotoaufnahmen der archäologischen Stätten, Landschaften, Menschen und Exponate wurde die Fotokünstlerin Herlinde Koelbl gewonnen.

Gonur Depe, eine einst blühende Metropole im Delta des Murgab-Flusses, ist heute inmitten der Wüste Karakum gelegen. In der Vergangenheit war das Gebiet ein Zentrum der Hochkultur, angebunden an die Vorläufer der Seidenstraße zwischen China, Indien, Iran und dem Vorderen Orient. Gonur Depe war mit tausenden Einwohnern, Wohnarealen und einer imposanten Palastanlage im Zentrum ein pulsierendes, gut vernetztes Handelszentrum.

Die bei den Ausgrabungen freigelegten Baustrukturen lassen noch heute eine beeindruckende Meisterleistung früher Stadtplanung erkennen. Von einem Mauerring umschlossen, war die 28 Hektar große Stadtanlage in verschiedene Bezirke eingeteilt, darunter Wohnareale, Handwerkerviertel und Friedhöfe. Das Herzstück bildete ein quadratisches Palastareal.

Die Glanzlichter der Ausgrabungen sind die Königsgräber, in denen die verstorbenen Würdenträger prunkvoll zur letzten Ruhe gebettet worden sind. Reich verzierte, mitsamt den Zugtieren beigegebene Prunkwagen, Schmuck, Waffen, Ritualgeräte sowie Gefäße aus Silber und Gold stellen einzigartige Meisterwerke bronzezeitlicher Handwerks- und Goldschmiedekunst dar.

Im Januar 2018 begleitete Herlinde Koelbl das Ausstellungsteam nach Zentralasien. Die Fotokünstlerin verbrachte zwei Wochen in Turkmenistan und näherte sich dabei archäologischen Spuren an. Entstanden sind faszinierende Bilder eines Landes und seiner Bewohner, eindrucksvoller Naturlandschaften und historischer Denkmäler.

Margiana, Archäologisches Museum Hamburg, Harburger Rathausplatz 5, Ausstellung vom 2. November bis 17. Februar