Harburg. Start des Hochbaus am Lotsekanal ist für Frühjahr/Sommer 2019 vorgesehen. Zuvor müssen 50 bis 60 Gründungspfähle gesetzt werden.

Der für 2019 anvisierte Baubeginn des Fraunhofer-Center für Maritime Logistik (CML) wird eingehalten werden. Seit Monaten liegt das Baugrundstück zwischen dem Lotsekanal und der Fischhalle Harburg offenbar brach: Die einst maroden Kaimauern sind längst hergestellt, die Fläche mit Sand planiert. „Jetzt müssen die Gründungspfähle eingebracht werden. Diese Arbeiten werden gerade ausgeschrieben“, sagt Claudia Bosse, Sprecherin des Fraunhofer CML.

Die maritimen Logistiker haben derzeit ihren Standort auf dem Campus der Technischen Universität. Dort arbeiten knapp 30 Wissenschaftler und um die 15 Studenten. Doch das Center soll wachsen, und dafür fehlt am Schwarzenberg-Campus der Platz. Deshalb wird das CML im Harburger Binnenhafen ein eigenes Forschungsgebäude erhalten.

Der geplante Bau mit seinem zum Kanal ausgerichteten Eingangsbereich soll eine Nutzfläche von 2400 Quadratmetern bieten. Rund ein Drittel der Fläche wird für Labore und Werkstätten gebraucht, zwei Drittel sind für Büroarbeit reserviert. Im Vergleich zum im Juli 2017 präsentierten ersten Entwurf des Gebäudes sieht die aktuelle Planung acht statt sieben Geschosse vor. Dafür wird die Grundfläche etwas kleiner werden.

Bevor der Hochbau beginnen kann, müssen 50 bis 60 Gründungspfähle in den nassen Erdboden gesetzt werden. Dies wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres geschehen. Zudem muss der Baugrund noch nach Kampfmitteln sondiert werden. Die CML-Planer rechnen mit einem Baubeginn im Frühjahr oder Sommer 2019.

Im Jahr 2021 soll das rund 20 Millionen teure Gebäude fertig gestellt sein. Die Hälfte der Baukosten kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ein Viertel der Investitionssumme übernimmt die Stadt Hamburg, ein weiteres Viertel die Fraunhofer-Gesellschaft.

Das Fraunhofer CML optimiert Prozesse und Systeme der maritimen Transportkette, also im Hafenbetrieb, bei Logistik-Dienstleistungen und in der Schifffahrt. Zum Beispiel arbeiten die Forscher zu autonomen Schiffen. In einem abgeschlossenen Projekt erforschten CML-Wissenschaftler Möglichkeiten, Voraussetzungen und Potenziale der unbemannten Schifffahrt, in einem aktuellen Projekt den Einsatz ferngesteuerter Schlepper bei An- und Ablegemanövern großer Schiffe.