Harburg/Palu. Das Team ist auf der Insel Sulawesi angekommen und wird nun auch von den Behörden aktiv unterstützt

    Das I.S.A.R. Germany Team, zu dem zwei Ehrenamtliche Helfer aus Harburg gehören, hat am Sonntagabend das Krisengebiet auf der indonesischen Insel Sulawesi erreicht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (das Abendblatt berichtete) konnten die Genehmigungen für die Einreise eingeholt werden. Von Jakarta flog das Team nach Balikpapan, wo ein internationales Zentrum für Hilfeleistungen eingerichtet wurde. Von Balikpapan ging es mit Hilfe der US-Airforce nach Palu. Die Stadt ist besonders stark von den Naturkatastrophen betroffen. Am Stadtrand hat das I.S.A.R. Team seine Zelte in einem provisorischen Lager aufgebaut.

    Nach Aussage des Harburger Helfers Holger Grinnus gehören die bürokratischen Hürden inzwischen der Vergangenheit an. „Jeder Soldat und jeder Polizist empfängt uns freundlich“, sagte Grinnus dem Abendblatt am Telefon direkt aus Palu. Holger Grinnus und seine Ehefrau Martina sind ehrenamtlich bei der Rettungshundestaffel Hamburg und Harburg e.V. (BRH) tätig. Ihre Rettungshunde haben sie aber nicht mitgebracht, da die Bergung von Personen nicht zu ihren von der Regierung genehmigten Aufgaben gehört. Die BRH arbeitet beim Indonesien-Einsatz mit I.S.A.R. Germany zusammen. Insgesamt befinden sich zwölf Ehrenamtliche der beiden Organisationen im Krisengebiet.

    Die Versorgung mit sauberem Wasser stellt zurzeit eines der größten Probleme dar, da viele Leitungen während der Erdbeben geborsten sind. Die Helfer aus Deutschland sollen deswegen die Indonesier bei der Trinkwasseraufbereitung unterstützen, womit sie so schnell wie möglich anfangen möchten. Holger Grinnus, der für Management und Logistik der Gruppe zuständig ist, arbeitet mit den örtlichen Wasserwerken zusammen, um Zugang zu unreinem Wasser zu erhalten.

    Das schmutzige Wasser wird gereinigt und gefiltert und anschließend wieder an die Menschen weitergegeben. Es können bis zu 10.000 Liter pro Tag aufbereitet werden. Wenn die Qualität des Wassers zu schlecht ist, arbeiten die Aufbereitungsanlagen jedoch langsamer.

    Darüber hinaus stellt das Team Generatoren für die Stromversorgung zur Verfügung. In Kürze wird Grinnus klären, wo die Generatoren aufgestellt werden können. „Endlich können wir richtig loslegen und den Menschen helfen“, sagt Martina Grinnus, die für die Verpflegung des Teams zuständig ist. Das Camp versorgt sich autark und ist weder auf Strom, Wasser oder Lebensmittel aus Indonesien angewiesen. „Wir wollen das Land ja nicht zusätzlich belasten. Wir wollen Hilfe bringen“, sagt sie. Die indonesischen Bürger freuen sich über die Hilfe und unterstützen das Team aus Deutschland. „Bei jeder Zeltstange, die eingebaut werden musste, wurde sofort eine helfende Hand angeboten“, sagt Grinnus.