Jakarta. Ehrenamtliche Helfergruppesitzt derzeit auf der Flughafen in Jakarta fest, weil es offensichtlich bürokratische Hemmnisse gibt.

Ehrenamtliche Helfer der Rettungshundestaffel Harburg (BRH) sind zurzeit in Indonesien, um den Betroffenen des schweren Erdbebens und Tsunamis auf der Insel Sulawesi zu helfen. Seit einer Woche ist die Situation auf der Insel katastrophal. In dem Krisengebiet kamen mindestens 1558 Menschen ums Leben.

Die BRH und I.S.A.R. (International Search and Rescue) Germany schickten am Dienstag zwölf Helfer aus ganz Deutschland nach Indonesien. Unter ihnen sind die Harburger Martina und Holger Grinnus, die ehrenamtlich für die BRH tätig sind. Sie haben sich schon länger auf die Abreise vorbereitet und ihre Arbeitgeber informiert. Martina Grinnus arbeitet als Versicherungskauffrau und kümmert sich in Indonesien um die Verpflegung des Teams. Der Polizeibeamte Holger Grinnus ist für das Management und die Logistik zuständig.

Die Abreise verzögerte sich länger, als Holger Grinnus ursprünglich erwartet hatte. Damit eine Hilfsorganisation in ein Krisengebiet aufbrechen kann, ist eine Einladung von der zuständigen Regierung erforderlich. Die indonesische Regierung betonte trotz zahlreicher Hilfsangebote zunächst, keine Hilfe aus dem Ausland zu benötigen. Deswegen kam die Einsatz-Nachricht für das Ehepaar am Dienstag trotz Vorbereitung sehr spontan. Sie verließen umgehend ihren Arbeitsplatz, holten die gepackten Taschen und fuhren zum Frankfurter Flughafen.

Mittlerweile hat das ehrenamtliche Team zwar die Einladung zum Helfen erhalten, darf aber nur ganz bestimmte Aufgaben übernehmen. So sollen sie nur für sauberes Trinkwasser und Elektrizität sorgen. Gegebenenfalls könnten sie auch mit ihren Rettungshunden nach Personen suchen, wofür sie allerdings keine Erlaubnis haben.

Als die Helfer schließlich in Jakarta landeten, mussten sie feststellen, dass sogar die genehmigten Hilfeleistungen vorerst nicht umsetzbar sind. Das Krisengebiet wird nicht mehr von der indonesischen Zivilverwaltung, sondern vom Militär kontrolliert. Um einzureisen, brauchen sie eine Einladung vom Militär. Das Team sitzt noch am Flughafen in Jakarta fest und kann nichts unternehmen. „Das ist sehr frustrierend“, sagt Holger Grinnus. Er erzählt, dass indonesische Bürger das Team ansprechen und sich bedanken. Grinnus muss ihnen dann erklären, dass sie noch keine Hilfe leisten können, weil ihnen die Erlaubnis fehlt. Den Indonesiern sei das auch unbegreiflich. Immerhin wurde inzwischen genehmigt, dass das Frachtflugzeug mit den Trinkwasseraufbereitungsanlagen und den Generatoren nach Sulawesi fliegen darf. Das stand zuvor mehrere Tage in Bangkok. Momentan arbeitet Holger Grinnus daran, dass das Team morgen ebenfalls in die Hafenstadt Palu einreisen kann.