Harburg. Finanzsenator Andreas Dressel übergab Sophie Fredenhagen ihre Ernennungsurkunde.

Am Ende musste sich Sophie Fredenhagen selbst zur Bezirksamtsleiterin machen. Eine Ernennungsurkunde des Hamburger Senats ist nämlich erst dann gültig, wenn die ernannte Person sie unterschrieben hat. Nur muss man die Urkunde dafür erst einmal haben

Das Papier überreichte Finanzsenator Andreas Dressel gestern morgen im Sitzungssaal des Harburger Rathauses. „Das war ja eine spannende Angelegenheit, die wir im Senat aufmerksam verfolgt haben“, sagte er, „deshalb freut es mich, Ihnen jetzt die Urkunde überreichen zu können.“

Senator Dressel und Bezirksamtsleiterin Fredenhagen haben eine weit zurückreichende gemeinsame Vergangenheit als Politiker und Verwaltungsbeamtin. „Als ich noch Abgeordneter in der Bezirksversammlung Wandsbek und Mitglied des Jugendhilfeausschusses war, war Sophie Fredenhagen als Controllerin im Jugendamt tätig. Da hatten wir schon öfter miteinander zu tun.“

Die Ernennung Fredenhagens freut nicht nur die Harburger Bezirkspolitiker, die sie gewählt haben. Auch in Hamburg gibt es positive Reaktionen:_ „Damit haben wir jetzt schon zwei Bezirksämter mit Frauen an der Spitze“, sagt Bettina Lentz, Staatsrätin in der Finanzbehörde und für die Bezirke zuständig, „und mit dem dritten, Nord, klappt es hoffentlich auch noch!“

Auch Dierk Trispel, Verwaltungsdezernent und stellvertretender Bezirksamtsleiter freut sich darüber, jetzt wieder eine Chefin zu haben. „Ich habe ja seit eineinhalb Jahren zwei Jobs gehabt“, sagt er, „und ich habe die Funktion des Bezirksamtsleiters zwar gerne ausgeübt, aber hundertprozentig dafür gebrannt habe ich nicht. Deshalb habe ich mich auch nicht beworben.“

Sophie Fredenhagen wird zwar erst ab Montag besoldet, trat ihren Dienst aber sofort an: Beim Haus-der-Jugend-Jubiläum in der Stei­nickestraße und gleich vormittags in der Leitungsrunde mit Gästen aus der Finanzbehörde. Kurz davor unterschrieb sie noch schnell ihre Urkunde.