Neuland. Neubau der Kultgaststätte kann beginnen. Im Winter soll eröffnet werden. Alte Klause verabschiedet sich mit doppelter One-Man-Band.
Eigentlich hatte Inselklausen-Wirt Andreas „Köni“ Könecke sich den Sommer so gedacht: Während der Ersatzbau seiner durch Vandalismus und Winterfluten irreparabel geschädigten Kultkneipe langsam aus dem Inselboden hochwächst, bedient er die Gäste im Notbetrieb vor dem Altbau, den nur noch er auf eigenes Risiko betritt.
Der zweite Teil klappte auch: Bei gutem Wetter gab es Bier und Kaffee und auch mal Kuchen vom Blech für die treusten Stammgäste. Nur sahen sie und Köni nicht nebenan die neue Klause wachsen. Lediglich vier Pflöcke im Gras zeigten an,. wo die Gaststätte entstehen soll. „Den Bauvorbescheid hatte ich schon im Frühling“, sagt Köni, „Aber die Baugenehmigung hat bis August gedauert. Und dann galt es Termine bei den Baufirmen zu finden. So kommt es, dass wir jetzt erst loslegen.“
Gestern schütteten Betonfacharbeiter die Bodenplatte der neuen Inselklause. Diese soll auf Stelzen stehen, so dass Hochwasser der Gaststätte nichts anhaben kann. Dafür soll nun das ganze Jahr über Betrieb sein – es sei denn, eine Winterflut macht es gerade unmöglich, die Insel trockenen Fußes zu betreten. Unter der Gaststube soll nur im Sommer Betrieb sein. „Dort kommt ein Tresen mit reduziertem Angebot zur Selbstabholung von Speisen und Getränken hin“, sagt Köni. „Oben wird es dann Tischbedienung und Speisen nach Karte geben – und natürlich einen genialen Blick auf das Naturschutzgebiet.“
Außerdem plant Köni im „Oberdeck“ regelmäßig kleine Konzerte und andere Kulturveranstaltungen in Wohnzimmeratmosphäre – das ganze Jahr über. „Das Oberdeck wird aber auch im Sommerbetrieb für Privatfeiern wie Scheidungspartys, Geburtstagsfeiern, Beerdigungen, Hochzeiten, Konfirmationen und so weiter als Ausweichmöglichkeit genutzt werden“, sagt Köni. „Und bei Schietwetter ist es sowieso der bessere Ort. Grundsätzlich wollen wir von Mittwoch-Sonntag öffnen. Im Winter ist zunächst der Freitag für Wohnzimmerkonzerte oder Krimilesungen reserviert. Samstag wird der Tag für geschlossene Gesellschaften geblockt Sonntag werden wir in der Wintersaison diverse Stammessen anbieten.“
Der Betrieb des Oberdecks soll noch in diesem Winter losgehen. „Ich will mich nicht festlegen, wann das ist, denn Wasser und Wetter können uns ab jetzt regelmäßig einen Strich durch den Zeitplan machen“, sagt Wirt Köni, „aber sobald ich die letzte Lampe angeschraubt habe, schicke ich den Newsletter mit der Einladung zur Eröffnung an meine Stammgäste raus!“
Heute beendet die Inselklause ihre provisorische Sommersaison mit einem Open-Air-Konzert. Es spielt das „Horst With No Name Orchestra“, eine einstige Einmannkapelle, die sich aus Einsamkeit um noch einen Mann erweiterte. Konzertbeginn ist um 20 Uhr. „Es wird gefeiert, bis die Getränke alle sind“, sagt Köni. „Alles muss raus!“.
Inselklause, Schweenssand-Hauptdeich 6