Hollenstedt. Der Wilkenshoff betreut seit zehn Jahren Mädchen und Jungen aus Hollenstedt
Im Kampweg 2A in Hollenstedt duftet es nach frischer Landluft. Umgeben von saftig grünen Wiesen und friedlich grasenden Kühen liegt der Denkmalgeschütze Wilkenshoff. Für Ulrike Cohrs, die ökologische Landwirtschaft studiert hat, ist der Hof ein echtes Herzensprojekt. Hier herrscht bereits seit dem Jahr 2000 landwirtschaftlicher Betrieb. So kommen jedes Jahr im Sommer ganze Schulklassen zu der Kartoffel- und Apfelernte. Vor zehn Jahren entstand auf dem Gelände zudem ein Bauernhofkindergarten im alten Bauernhaus.
Auf 150 Quadratmetern können die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren basteln, spielen und toben. Ulrike Cohrs erhofft sich durch das alternative Konzept den verantwortungsvollen Umgang der Kinder mit der Natur und Umwelt zu fördern und ihnen eine kreative Nutzung nachwachsender Rohstoffe nahezulegen.
„Ich möchte ihnen die reale Landwirtschaft vermitteln“, betont sie. So erfahren die Kinder, dass der von vielen im Sommer unerwünschte Regen sehr wichtig für eine erfolgreiche Ernte ist und Pflanzen Wasser benötigen, damit sie wachsen. Auch auf gesunde Ernährung wird im Bauernhofkindergarten großen Wert gelegt. Sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen bereiten die Kindern gemeinsam aus hofeigenen Produkten zu. „Im besten Fall sind die Kleinen bei der Aussaat und Ernte dabei, so bekommen sie gleich ein Gefühl für den jahreszeitlichen Rhythmus“.
Zum zehnjährigen Bestehen des Bauernhofskindergarten am Sonnabend, 15. September, feiert der Hof zugleich die Eröffnung eines Hofladens mit Café. Das alte Stallgebäude, dass bis auf ein paar Steine komplett erneuert wurde, bietet außerdem Platz für eine Krippengruppe und eine altersübergreifende Kindergartengruppe. Im Café sollen Eltern und Besucher zukünftig bei Gesprächen entspannen.
Die Regale des Hofladens werden schon bald eingelegte Gewürzgurken und Rote Beete aus eigenem Anbau füllen. Ulrike Cohrs will Interessierten außerdem Kartoffeln und Kürbisse sowie Kinderspielzeug zum Kauf anbieten. „Wir sind noch nicht am Ende mit unseren Ideen und Visionen“, sagt sie, während sie mit einer roten Weste und Gummistiefeln auf der Baustelle steht. Bereits geplant ist die Sanierung des Hühnerstalls. Dann wird es auf dem Wilkenshoff bald auch freilaufende Hühner geben.