Lüneburg. Auf dem Gelände der ehemaligen Schlieffen-Kaserne sollen 650 Wohnungen, Gewerbeobjekte und eine Sporthalle entstehen

Mehr Mietwohnungen für den ganz normalen Geldbeutel zu schaffen, ist eines der dringlichsten Anliegen der Hansestadt Lüneburg. Ein wichtiger Eckpfeiler dafür ist das geplante Baugebiet Hanseviertel-Ost, auch bekannt unter dem Namen Hanseviertel III, mit rund 650 Wohnungen, von denen rund ein Drittel – nämlich 210 – im geförderten Wohnungsbau vergeben werden sollen. Der Rat der Stadt hat nun grünes Licht für die Planungen gegeben: Mit der großen Mehrheit von drei Vierteln und mehr Ja-Stimmen votierten die Ratsmitglieder für den Flächennutzungsplan sowie die drei Bebauungspläne für das Wohnquartier. Bereits im April hatten der Bauausschuss und der Verwaltungsausschuss den ambitionierten Plänen zugestimmt.

Auf dem knapp 22 Hektar großen Areal, das vom Behördenzentrum-Ost bis zur Ostumgehung sowie von der Bleckeder Landstraße bis zur Lübecker Straße reicht, sollen neben Gewerbe vorrangig stadtnahe Wohnungen entstehen. Im überwiegend mehrgeschossigen Wohnungsbau sind zunächst rund 650 Wohneinheiten geplant. Ziel der Stadt ist es zudem, besondere Wohnformen, etwa Wohngemeinschaften für Senioren oder Projekte von Baugruppen im Wohnquartier Hanseviertel-Ost anzusiedeln.

Das Gelände der ehemaligen Schlieffen-Kaserne wurde für die Planung des Baugebietes in drei Abschnitte unterteilt. Im östlichen Bauabschnitt nahe der geplanten Weiterführung der Autobahn A 39 sollen keine Wohnungen entstehen. Hier soll Gewerbe angesiedelt werden.

Die Planungen für das Hanseviertel III laufen in Lüneburg bereits einige Jahre. 2013 wurde der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst, um die dortige Entwicklung anzuschieben. Nach ersten Gesprächen zeigte sich, dass es für die weitere Entwicklung sinnvoll sein würde, die Gesamtflächen in drei Abschnitte zu teilen.

2015 wurde die Neu-Aufstellung für nun drei Bebauungspläne von Bau- und Verwaltungsausschuss beschlossen. In den Jahren 2017 und 2018 wurden die Bebauungspläne weiter ausgearbeitet, Bürger und Träger öffentlicher Belange konnten sich beteiligen, über die Ergebnisse wurde in den verschiedenen politischen Gremien ausführlich diskutiert.

Der städtebauliche Vertrag zwischen der Hansestadt und dem Erschließungsträger, der Sparkassen Hanse Immobilien GmbH, der weitere Details zum Wohngebiet und vor allem die Aufteilung der Kosten für die notwendige Erschließung und die Bereitstellung der Infrastruktur im Viertel festschreibt, wird den politischen Gremien voraussichtlich schon im September vorgestellt. Die Termine auf einen Blick: Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung wird am Montag, 10. September, der Verwaltungsausschuss am 17. September und der Lüneburger Rat am 19. September ins Bild gesetzt.

Derweil befinden nach Auskunft der Stadt Lüneburg sich auch die Kaufverhandlungen für das Areal zwischen dem Bund – der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – als Eigentümer des früheren Kasernengeländes und der Sparkassen Hanse Immobilien GmbH auf gutem Weg. Wann die Wohnungen bezugsfertig sein werden, ist derzeit noch nicht im Detail abzusehen.