Harburg. Wetterdienst registriert an der Station Neuwiedenthal 20 Tage mit 25 Grad und mehr. An sieben Tagen wird 30-Grad-Marke überschritten.
Hitze und Trockenheit – so wird der Juli 2018 vielen Harburgern im Bezirk und im Landkreis in Erinnerung bleiben. Tatsächlich lieferte der Monat an der Station Neuwiedenthal des Deutschen Wetterdienstes (DWD) rekordverdächtige Daten. Aber Allzeitrekorde wurden nicht erreicht.
„Dieser Sommer ist gefühlt außergewöhnlich heiß, weil die Wärme und Trockenheit schon seit Ende April vorherrschen“, sagt Dagmar Berg, Mitarbeiterin des DWD Hamburg. Wenn man den Juli einzeln betrachtet, gibt es Vorgänger, die die Harburger noch stärker ins Schwitzen brachten: 1994 hält den Rekord an heißen Tagen: 13 Mal kletterten die Temperaturen auf Werte von mindestens 30 Grad – in diesem Jahr geschah dies an sieben Tagen, den heutigen 31. Juli mitgerechnet.
Die Zahl der Sommertage (Temperaturen von 25 Grad und mehr) verfehlte ebenfalls den Rekord: Im Jahr des Fußball-WM-Sommermärchens 2006 gab es an der Station Neuwiedenthal, die die gesamte Süderelbregion abdeckt, 28 Sommertage. Dieser Juli kommt auf 20 Tage, 1994 und 2010 waren es 21 Sommertage.
In das Jahr 2006 fällt auch die wärmste Temperatur, die in Neuwiedenthal je gemessen wurde: Am 20. Juli wurden 36,8 Grad registriert. In diesem Jahr liegt der Rekord bis gestern bei 34,4 Grad, könnte sich heute aber noch etwas nach oben bewegen. Die Prognose liegt bei 34 bis 35 Grad.
Beim Blick auf die langjährigen Durchschnittswerte der Messstation im Hamburger Süden passt die Wahrnehmung deutlich besser zu den registrierten Daten. Im Mittel der Jahre 1981 bis 2010 (Klimaforscher betrachten immer Perioden von 30 Jahren) liefert der Juli 10,1 Sommertage, also nur halb so viele wie in diesem Jahr. Und nur an zwei bis drei Juli-Tagen steigt das Quecksilber normalerweise auf 30 Grad und mehr.
Noch deutlicher wird das ungewöhnliche Wettergeschehen, wenn man die Rekordwerte des Mai 2018 miteinrechnet: Zwischen Anfang Mai und Ende Juli sind im langjährigen Durchschnitt insgesamt 17,7 Sommertage und knapp vier heiße Tage zu erwarten. Allein die beiden ungewöhnlich warmen Monate dieses Jahres – Mai und Juli – lieferten zusammen 38 Sommertage und zehn Tage mit Temperaturen von mindestens 30 Grad im Schatten.
Viele Menschen können nachts wegen der Wärme nur schlecht schlafen. Aber auch hier liegen die gemessenen unter den gefühlten Temperaturen. Der DWD registrierte für die Region im Juli nur zwei sogenannte Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sank.