Kreis Harburg. Grundstücke liegen nicht im engeren Speckgürtel, weil die Quadratmeterpreise dort zu hoch sind – Standardisierung senkt die Kosten

    Die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg (KWG) hat jetzt 120 Aufträge für neue Wohnungen im Landkreis Harburg vergeben. Weitere 180 sind geplant, davon sollen allein 70 im Neubaugebiet Norderbülte in Winsen entstehen. Für die vorgesehenen Sozialwohnungen liegt ein eigener Entwurf vor, der sich an den für Jesteburg geplanten Häusern orientiert und derzeit endgültig zwischen den Behörden abgestimmt wird. „Wir wollen 17 dieser Häuser an verschiedenen Standorten bauen“, sagte Joachim Thurmann, der Geschäftsführer der Gesellschaft, in einer ersten Bilanz für die KWG nach knapp zehn Monaten. Die Wohnungsbaugesellschaft mit heute fünf Mitarbeitern hatte am 1. Oktober 2017 ihre Arbeit aufgenommen.

    Nach dem Baustart in Salzhausen wird jetzt für Jesteburg eine Baugenehmigung vorbereitet. Für das ebenfalls zu Salzhausen gehörende Baugebiet Witthöftsfelde wird Thurmann die KWG-Häuser am 20. August im Rathaus vorstellen. Neben den Mehrfamilienhäusern gehören zu den Aufträgen jeweils 40 Reihenhäuser von den Bauträgern Deutschen Reihenhaus (Köln) und Vista (Mönchengladbach).

    Die ersten Häuser der Gesellschaft entstehen somit schon aus Kostengründen nicht im engen Gürtel um Hamburg. „In Neu Wulmstorf, Meckelfeld, Maschen oder Fleestedt ist es kaum möglich, mit 300 Euro pro bebauten Quadratmeter auszukommen“, sagt Thurmann, der vor seinem Wechsel zur KWG für die Hamburger Baubehörde sowie für den Wohnungskonzern Saga tätig war. Zu hohe Grundstückspreise kommen für ihn nicht in Frage. Mit ihnen wären Mieten von 8,50 Euro (kalt) pro Quadratmeter nicht zu halten.

    Mit dem Zugriff auf bereits mehrfach gebaute Haustypen lassen sich die Baukosten dagegen im Zaum halten. Die Unternehmen können bis hin zu den Ausbaugewerken mit Partnern zusammenarbeiten, die ihnen von vorigen Projekten bekannt sind. Die Genehmigungen lassen sich rascher realisieren. Damit sinkt für sie das Risiko und der Baubeginn kann nach vorn gezogen werden. „Die Bauträger haben uns ihr Netzwerk angeboten und sind bereit, diese Vorteile beim Preis weiter zu geben“, erklärt Thurmann. Die Gesellschaft soll so für 2500 Euro pro Quadratmeter bauen können. Langfristig gesehen entstehen damit Wohnungen und Häuser für Fachkräfte, die der Landkreis vor Ort halten will.