Kreis Harburg . Städte und Gemeinden können bis Ende 2018 Anträge für Zuschüsse einreichen. Ausgenommen sind zwei Gemeinden.

Alles Gute kommt von oben. Nachdem der Bund im vergangenen Jahr das Investitionsförderungspaket für Kommunen beschlossen hat, hat das Land Niedersachsen nun Ende Mai nachgezogen. Das eigene Investitions-Förderungsgesetz wurde geändert.

Die Folge: Gemeinden, Städte und Kreise können sich hohe Zuschüsse sichern, wenn sie selbst im Schulbereich aktiv werden. Der Landkreis wird seine Chance nutzen und fünf Sportplätze an Schulzentren sanieren. Die Stadt Winsen wird das Geld aus Berlin für den Um- und Ausbau der Grundschule in Pattensen und der Schule am Ilmer Barg (Roydorf) einsetzen.

„Für alle Gemeinden ist im Gesetz ein fester Betrag nach einem Verteilerschlüssel vorgesehen“, sagt Kai Uffelmann, der Finanzchef des Kreises. Sie können bis zum Jahresende ihre Anträge einreichen. Grundsätzlich kommen alle Investitionen in Betracht, die nach dem 30. Juni 2017 begonnen wurden. Die Arbeiten müssen dabei bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Ausgenommen von den Zuschüssen sind im Landkreis Seevetal und Rosengarten, die nicht als finanzschwach gelten.

Die höchste Summe fließt nach Neu Wulmstorf

Mehr als fünf Millionen Euro wird der Landkreis nun insgesamt in die Sportplätze in Tostedt, Buchholz am Kattenberge, Salzhausen, Neu Wulmstorf und Winsen (Bürgerweide) investieren. Dabei sollen die Belege der von den Schülern und Vereins-Mitgliedern genutzten Laufbahnen sowie die Rasenflächen erneuert werden.

„Auch die Hoch-, Weitsprung- sowie Kugelstoßanlagen sind teilweise mehr als 30 Jahre alt“, sagt Jörn Petersen, der Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft des Kreises, der für die Projekten verantwortlich ist. Genau 3.518.926,06 Euro reicht das Land durch. Der Kreis muss noch knapp 1,5 Millionen drauflegen.

Die höchste Summe soll mit 1,3 Millionen Euro nach Neu Wulmstorf fließen. Als erste Anlagen sollen vom kommenden Frühjahr an die Sportplätze in Tostedt (950.000 Euro) und voraussichtlicht in Buchholz (750.000 Euro) in Angriff genommen werden. Nach Salzhausen gehen 950.000 Euro und nach Winsen 1,1 Millionen Euro. Die Kreisstadt und Tostedt gelten mit ihren höherklassigen B-Kampfbahnen (siehe Infokasten) als Zentren für die Leichtathleten im Landkreis.

Für Winsen musste Kämmerer Matthias Parchatka nicht lange nach Projekten suchen. Denn die Stadt ist ohnehin stark im Schulbau engagiert. Für die Kreisstadt gilt: Wenn 565.492,01 Euro investiert werden, gibt es einen Zuschuss von 514.083,65 Euro. Der Haushalt 2018, für den die Ausgaben geplant waren, wird also deutlich entlastet.

Die vom Land vorgeschriebene Summe wird mit der beiden Projekten an der Grundschule Pattensen sowie an der Grund- und Oberschule am Ilmer Barg für zusammen 1.045.000 Euro locker übertroffen.

Pattensen bekommt neun Module aus Öko-Container

Schon zum Schulbeginn im Sommer sollen in Pattensen die neun Module aus Öko-Container stehen, die zunächst als Mensa vorgesehen sind. „Der Holzrahmenbau ist nachhaltig ökologisch. Das Material kann auch nach dem Abbau wieder verwendet werden“, sagte Stefan Schmitt-Wenzel, Architekt bei der Stadtverwaltung. Zudem sei der Bau nach sechs bis sieben Jahren wirtschaftlicher als das Anmieten von Metall-Containern.

Am Ilmer Barg wird das Gebäude für ein neues Raumkonzept entkernt. Dadurch werden neue Arbeitsplätze für die 70 bis 80 Lehrer der Grund- und Oberschule geschaffen. Ehemalige Lagerräume werden zu Büros und Besprechungsräumen umgestaltet. Das Projekt wird zu Beginn der Sommerferien starten und soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Im Finanzausschuss der Stadt gab es beim Tagesordnungspunkt 7, unter dem Kämmerer Parchatka die beiden Schulprojekte für Anträge zur Investitionsförderung vorschlug, ein klares Votum. Einstimmig und ohne jeden Stellungnahme winkten die Politiker die Vorgaben durch. Kein Wunder: Denn mit dem Zuschüssen erhält die Stadt, so lässt sich das rechnen, die Module für Pattensen praktisch für umsonst.

Sportplätze

Ein Sportplatz besteht typischerweise aus einem Naturrasen mit Spielfeld, um den eine Laufbahn angelegt ist. Die Bahn hat in der Regel eine Länge von 400 Metern. Für verschiedenen Laufdistanzen sind Markierungen angebracht. Üblich ist eine Ergänzung durch Wurf- und Sprung- und Stoßanlagen.

Laufbahnen sowie sämtliche Anlagen werden zu Kampfbahnen zusammengefasst. Es gibt mehrere Typen. Die Unterschiede lassen sich an der Zahl der Laufbahnen und der Gesamtlänge des Sportfeldes erkennen.

So hat die Kampfbahn Typ A acht Bahnen und das Sportfeld eine Gesamtlänge von 176,91 Meter. Für die Kampfbahn B gilt: Sechs Bahnen, Länge des Sportfeldes 172,03 Meter. Die Kampfbahn C hat vier Bahnen. Das Sportfeld ist 167,18 Meter lang.