Harburg. Weggebrochene Kaimauer im Binnenhafen stellt Sicherheitsrisiko dar. Mauer war bei Unwetter eingestürzt.

Für gewöhnlich lädt die Fußgängerbrücke im Channel Hamburg zu einem weiten Blick über den westlichen Bahnhofskanal und die anliegenden Cafés und Lokale ein - doch damit ist jetzt vorerst Schluss.

Wo sonst Studenten und Fußgänger am Binnenhafen flanieren und am Ufer sitzen, ist die Kaimauer auf fast zehn Metern Länge zwischen der Fußgängerbrücke und dem Palmspeicher weggebrochen. Freiliegende Rohre ragen in die Luft. Seile spannen sich zwischen den Rohren und einer Holzpalette im Wasser.

Doch mit der Kaimauer bröckelt nicht nur das moderne Erscheinungsbild des Channels, der dem Unternehmen Officefirst gehört: auch unter dem Ansatzpunkt der Fußgängerbrücke ist ein Teil der Mauer eingestürzt. Dieser Teil sei erst später nachgebröckelt, sagt Jürgen Herres, Pressesprecher von Officefirst. Deshalb verbieten seit Dienstag Mittag ein Schild und Absperrband strengstens, die Brücke zu betreten. Bauzäune versperren den Zugang zur eingestürzten Kaimauer.

Warum die Kaimauer plötzlich eingestürzt ist, werde bisher noch untersucht, sagt Herres. Unklar sei ebenfalls, ob die Sperrung überhaupt notwendig sei. „Wir haben die Brücke aus reinen Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen gesperrt.“

Wie kostenaufwendig die Sanierung einer Kaimauer ist, hat der Fall der brüchigen Kaimauer im Treidelweg bereits gezeigt. Der dort geplante Beachclub erhielt deshalb vorerst keine Genehmigung (wir berichteten mehrfach). Die Sanierung der dortigen Kaimauer ist im Gesamtplan für die Binnenhafensanierung frühestens ab 2020 geplant. Die Arbeiten werden europaweit ausgeschrieben, die Kosten werden auf 5,5 Millionen Euro geschätzt.

Ob die Kaimauer im Channel ebenfalls in den Gesamtsanierungsplan aufgenommen werde oder man sich um eine schnelle Lösung kümmere, hänge von den Ursachen und daraus erforderlichen Maßnahmen ab, sagt Herres.

Wer zum Campus Arts & Social Change der MSH Medical School oder generell auf die andere Seite des Kanals möchte, muss einen Umweg über den schmalen Rundsteg zur Rechten der Brücke in Kauf nehmen oder über den Schellerdamm gehen.