Maschen. An der Auffahrt zur Autobahn 39 und zwei weiteren Kreuzungen muss dringend etwas geschehen. Landkreis bewegt sich bislang nicht.
Vor allem während der Hauptverkehrszeiten wird Seevetal von großen Pendlerströmen überrollt. Baumaßnahmen müssen hier gut aufeinander abgestimmt werden, um Chaos auf den Straßen zu vermeiden. Immer wieder drehen sich die Diskussionen in der Ortspolitik um den erhöhten Verkehr und den mit ihm verbundenen Lärm. Nun fordert der Maschener Ortsrat ein Verkehrsforum, zu dem Vertreter des Landes, des Landkreises, aus der Hansestadt Hamburg und den Gemeinden Seevetal und Stelle zusammen kommen soll. Ziel des Ganzen: die Koordinierung von Baumaßnahmen soll besser laufen.
„Wir haben an so vielen Stellen so viele Probleme. Das ist mit Einzelanträgen nicht mehr machbar“, sagte die Maschener Ortsbürgermeisterin Angelika Tumuschat-Bruhn (SPD) vergangene Woche im Hörstener Dörphus. Dort diskutierte die Ortspolitik über die starke Verkehrsbelastung, der der Seevetaler Ortsteil ausgeliefert ist. Besonders an drei Stellen sehen die gewählten Vertreter Probleme und fordern Sofortmaßnahmen. „Wir wollen eine Rechtsabbiegespur an der Winsener Straße zur Autobahnauffahrt aus Richtung Maschen kommend“, sagt Andreas Rakowski (SPD). Hierfür müssten Beschlüsse aus Winsen und Berlin kommen, da die Autobahnauffahrt Bundesangelegenheit und die Winsener Straße Kreisstraße sind. Aktuell hat der Landkreis hier nichts geplant.
Außerdem wollen die Maschener eine Rechtsabbiegespur an der Kreuzung Horster Landstraße/Hamburger Straße aus Richtung Stelle kommend. „Hier basiert der aktuelle Straßenverlauf auf den Verkehrszahlen aus 2015. Wir fordern eine Neuüberprüfung, denn damals gab es das Polizeikommissariat noch nicht“, so Rakowski. Die Planungen hierfür liegen in der Hand der Gemeinde. Gefordert wurde zudem ein Verkehrskreisel an der Horster Landstraße zur Straße „Unner de Bult“. Hier hat der Landkreis bereits mit den Planungen begonnen. „Aktuell finden Gespräche mit den Anliegern statt. Zum voraussichtlichen Beginn der Baumaßnahmen kann noch keine Aussage getroffen werden“, so Kreissprecherin Andrea Deutschmann.
Die politischen Forderungen treffen im Seevetaler Rathaus auf Verständnis: „Ich sehe auch viele wichtige Verkehrsthemen für die Gemeinde, gerade für den Bereich Maschen. Insbesondere für die Situation an der Autobahnanschlussstelle Maschen muss eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden, die die weiter anwachsenden Verkehre aufnehmen kann“, sagt Bürgermeisterin Martina Oertzen (CDU). Sie schlägt vor, über eine Verlegung in Richtung Stelle oder eine neue zusätzliche Anschlussstelle auf Steller Gebiet nachzudenken, um Maschen zu entlasten.
Ermutigende Worte für viele frustrierte Maschener, von denen etwa 40 an der Ortsratssitzung teilnahmen. So auch Ute Heine, die von der Politik Handlungen zu mehr Lärmschutz forderte: „Die Autobahn A 39 wird ausgebaut und demnächst kommen Aldi und Amazon. Das Verkehrsaufkommen wird hier massiv steigen. Was tun Sie hier vor Ort für uns?“
Wohlwissend, dass die Gemeinde die Planungen dieser Baumaßnahmen nicht allein in der Hand hat, wollte sie einen Anstoß von unten geben. „Wir sind hier gebeutelt“, stimmte die Maschener Ortsbürgermeisterin zu. „Ich habe größtes Verständnis dafür, dass Sie wütend sind über die Situation an der A 39, fehlende Verkehrsberuhigung und zu viele Baustellen“, so Tumuschat-Bruhn. Das Verkehrsforum soll Abhilfe schaffen, darin waren sich die Maschener Politiker fraktionsübergreifend einig. Ähnlich einem runden Tisch sollen alle beteiligten Verwaltungen zum Ende diesen Jahres zusammen kommen, um straßenbauliche Maßnahmen zu koordinieren.